HAllo,

nachdem es nun die letzten zwei Tage frostfrei war, zeigen sich nun bei einigen Pflanzen erst die wahren Schäden, während sich andere aber auch wieder ein wenig erholen.
Meine Trachies hatte ich bereits während der letzten Frosttage per Lichtschlauch am Stamm und Wurzelbereich beheizt.
Am besten hat meine älteste Trachy den Frost mit reinen 2m Lufttemperaturen von -16,5°C überstanden.
Schlimmer hat es den gleich daneben stehenden Dreiertuff getroffen, was auch damit zusammenhängen könnte, dass ich während meiner Notfallrettungsaktion in der kältesten Nacht zuerst meine älteste Trachy abgedeckt hatte und dann erst die übrigen Trachies. Auch stand der Heizlüfter unter der ältesten Trachy, so dass sie wohl die meiste Wärme abbekommen hat.




Hier nun ein Bild meiner Schattentrachy, die immer noch zusammengefaltete Blätter hat.

Meine freistehende Trachy, die anfangs noch ganz gut aussah, hat zwar keine gefalteten Blätter und auch kaum Flecken, dafür werden bei ihr nun viele Blätter braun.


Für die kleine ungeschützte Butia waren diese Temperaturen wohl erheblich zuviel. Sie dürfte die meisten, wenn nicht alle Blätter verlieren. Ob sie sich noch einmal regeneriert ist mehr als fraglich.


Jubaea versetzt mich in Erstaunen! Bei -15°C hab ich ihr ein Vlies übergezogen, sonst nichts. Später habe ich dann eine Minilichterkette auf den Mulch gelegt um den Boden vor Frost zu schützen. Bisher zeigt sie keinerlei Schäden, nicht einmal gefaltete Blätter.


Sorgen bereitet mir auch Dicksonia antarctica. Das die Blätter erfroren sind ist klar und nicht weiter tragisch. Aber ob der Stamm überlebt hat? Ich habe ihn in den letzten Tagen in eine Decke gewickelt und per Lichtschlauch aufgetaut und kräftig gegossen, da er sehr ausgetrocknet war. Tja, abwarten bis zum Frühjahr...


Cycas wird auch diesen Winter wieder die Wedel verlieren. Mal sehen ob er es wieder schafft einenneuen Kranz zu schieben...


Oleander hat auf einem Kellerlichtschacht direkt an der Hauswand unter der Terrassenüberdachung gestanden. Dennoch zeigte das Thermometer welches ich auf den in Decken gehüllten Topf gelegt hatte -14,5° an.
Ich denke das war zuviel und so beginnen nun bei steigenden Temperaturen die Blätter zu vertrocknen...


Chamaerops humilis steht unter einer Trachy und wird von dieser etwas geschützt. Bisher sieht sie recht gut aus, allerdings zeigen viele Blätter dunkle Verfärbungen und ich gehe davon aus, dass sie diese Blätter verlieren wird. Mal sehen was daraus noch wird.


Die Sabal wurde nicht geschützt. Der senkrecht stehende Neutrieb sieht recht gut aus, während die älteren Blätter viele Risse und Verfärbungen zeigen. Abwarten...


Während die grüne Cordy noch recht gut aussieht und nur etwas dunkel verfärbte Blätter zeigt, ist die rote Cordy in sich zusammengesackt. Mal sehen ob da noch was austreibt.



Völlig unbeeindruckt zeigt sich ebenfalls T. princeps. Keine Schäden zu erkennen..


Grüße
Claus

Hallo Claus, seltsamerweise scheinen sich einige Trachyblätter minimal zu regenerieren. Auch die Olive sieht aus, als hätte sie keine Schäden.

Ich denke nun im Nachhinein, dass diese Temperaturen die äußerste Grenze des Erträglichen waren. 2-3 Grad tiefer und es hätte anders ausgesehen.

LG

Claus-SI

Da bin ich ja mal gespannt auf meine Palmen. Die Temperatur geht jetzt hier im Minutentakt immer höher rauf, aktuell noch -1,2°C. Aber ich denke, mit Auftauen ist es noch zu früh, und die Fichtenzweige kann ich ja auch noch drauflassen, denn es geht nachts sicher wieder unter Null, oder?

Ich frage mich, wann ich die Phoenix auspacken soll, habe aber auch ein wenig Angst vor dem Ergebnis was sich unter der Kokosmatte verbirgt.

HAllo Claus,

ich fürchte ehrlich gesagt der Schein trügt. Ich denke, die Schäden werden schlimmer sein als es nun aussieht. Die jetzt noch dunkel verfärbten Blätter werden sicher noch vertrocknen. Na ja, im Frühjahr wissen wir es dann genau.

Grüße
Claus

Hallo Claus,

Das ist ja eine durchwachsene Bilanz, bzw. Zwischenbilanz - denn, du sagst es ja schon - die endgültigen Schäden werden sich in einigen Wochen offenbaren.
Im Frost ist noch alles schön konserviert und der optische Schadenseindruck hält sich in Grenzen, aber wehe, die geplatzten Zellen tauen auf. Die sehen auch nicht besser aus, als wenn man tiefgekühlte Erdbeeren aus der Truhe holt zum Auftauen.
Deshalb glaube ich auch nicht an Selbstheilung, jedenfalls nicht von geschädigtem Gewebe.
Aber was solls, immerhin sind wir jetzt um einige Erfahrungen reicher und die wolltest du ja auch bewußt machen, oder?
Ich bin jedenfalls froh, daß du deine Ekenntnisse der "Willicher Forschungsanstalt für Exoten im Garten" kostenlos publizierst und "Schissbuchsen" wie ich, dann davon provitieren dürfen.

In diesem Sinne wünsche ich uns einen exotenfreundlichen Restwinter.

Gruß

Christoph (COE)

Hallo Claus, hallo Ihr,

nun, ich habe nicht damit gerechnet, dass Deine Pflanzen doch so viele Schäden haben. Dennoch aber, sieht es natürlich noch um Welten besser aus als bei mir.

Da wir heute erstmals wieder mit ca. 2°C im Plus liegen, habe ich auch begonnen, mit warmem Wasser den Boden etwas aufzutauen. Vielleicht lebt ja irgendwo doch noch eine der Palmen und freut sich über den Schluck
Wenigstens habe ich noch ein paar Sämlinge mit frischem Grün gefunden; ist ja schon mal was!

Habe das Vlies heute auch von meiner grünen Cordy abgenommen. Sie sieht ähnlich aus wie Deine und Christophs, aber ist nicht strohig. Manche Blätter lassen aber schon erahnen, dass Schäden vorhanden sind.

Grüße
Claudi

Habe mir grade mal meine cordy angesehen naja schaut auch nicht gut aus! wenn man sie drückt ist es auch schon recht matschig und wasser kommt raus!

Hallo Christoph,

na ja, ich hab dieses Jahr viel riskiert. Nun wo die Schäden sichtbar werden tut’s aber schon ein bisschen weh. Selbst schuld! Ehrlich gesagt habe ich aber auch nicht damit gerechnet, dass es derart kalt wird. -10°, vielleicht -12°C ist normaler Weise die Tiefsttemperatur hier und da passiert in der Regel nichts. Aber klar, es kann halt auch mal schief gehen…

Zum Glück hatte ich wenigstens meine größeren, empfindlicheren Palmen geschützt, so dass mir zumindest ein paar unbeschädigte Palmen erhalten bleiben, der Rest wird sich im Laufe der Zeit wieder regenerieren, hoffe ich zumindest.

Zur Zeit erfreue ich mich lieber an den Kandidaten, die die Kälte viel besser als erwartet verkraftet haben, wie Jubaea und T. princeps und auch P. nigra. Gespannt bin ich nun auch besonders, ob sich die kleine Butia noch erholt und natürlich ob der Baumfarn noch austreibt. Die Cordys sind leicht zu ersetzen und die Trachies werden sich schon wieder erholen.

Grüße
Claus

Claudi>Hallo Claus, hallo Ihr,

Claudi>nun, ich habe nicht damit gerechnet, dass Deine Pflanzen doch so viele Schäden haben. Dennoch aber, sieht es natürlich noch um Welten besser aus als bei mir.

Claudi>Da wir heute erstmals wieder mit ca. 2°C im Plus liegen, habe ich auch begonnen, mit warmem Wasser den Boden etwas aufzutauen. Vielleicht lebt ja irgendwo doch noch eine der Palmen und freut sich über den Schluck
Claudi>Wenigstens habe ich noch ein paar Sämlinge mit frischem Grün gefunden; ist ja schon mal was!

Claudi>Habe das Vlies heute auch von meiner grünen Cordy abgenommen. Sie sieht ähnlich aus wie Deine und Christophs, aber ist nicht strohig. Manche Blätter lassen aber schon erahnen, dass Schäden vorhanden sind.

Claudi>Grüße
Claudi>Claudi

Ob das mit dem Wasser mal nicht noch zu früh ist. Ich werde das glaube ich noch lassen. Es war hier seit 13 Uhr mal knapp +1°C, aber die Temperatur geht jetzt wieder gegen 0 Grad, und mit Sicherheit auch drunter, da es wohl heute Nacht aufklart, und dann ist das jetzt vorteilhafte Wasser im Boden steinhart gefroren, zudem soll es morgen noch mal Dauerfrost bei -1°C hier geben.

Hallo zusammen,
meine kleine Trachy nanus die komplett unter Schnee war sieht ganz gut aus.

Ein Oleander "Italia" als Steckling im letzten Jahr gepflanzt war auch ganz unter Schnee sieht erstaunlicherweise sehr gut aus. Die großen hatt ich mit Vlies geschützt, da sind doch einige Schäden sichtbar.

Die grüne Cordy ist erfroren, war nicht geschützt.

Die großen Trachys haben wie es aussieht keine Schäden.


Gruß
Michael aus Oberhausen

Hallo an alle,

ich denke man sollte froh sein, wenn diesen Winter überhaupt so einiges an Exoten überleben wird. Meine seit 20 Jahren ausgepflanzten Trachys haben so etwas "nur mit Minimalschutz" auch noch nicht durchmachen müssen (früher hab ich komplett umbaut). Die letzten Jahre benutze ich nur noch ein 80 Watt Heizkabel am Stamm und einen Schirm in der Krone, der die aufsteigende Wärme der 2 Frostwächter, die am Boden stehen (keine Heizlüfter!) in den windstillen Extremnächten etwas "stauen" soll.
Auf den Bildern kann man sehen, daß die Wedel direkt unter den Schirmen (die sicherlich im Durchmesser zu klein sind ) so gut wie keine Schäden haben - die nicht durch den Schirm geschützten sehen da schon etwas schlimmer aus. Ich bin jedenfalls froh, daß ich mit diesen Maßnahmen die Trachys und wohl auch einen Teil der Wedel gerettet habe. Die tiefsten Temps waren an der Hauswand gemessen - 17,8°C an den Palmen sicher noch etwas tiefer.

Wedel außerhalb des Schirms stärker geschädigt


ähnlich an "der Großen"



Gesamtbild von "der Großen"



ich hoffe für alle besonders für die, die mit Temps jenseits der - 20°C kämpfen mußten, daß sich die Schäden in Grenzen halten !!

Gruß

der Bödi

HAllo Bödi,

ich denke, dass der Schirm allein schon ein wenig die Abstrahlung vermindert. Dazu die leichte Erwärmung durch die Heizstrahler, das kann schon den entscheidenen Unterschied ausmachen, wenn die Temps im Grenzbereich liegen.

Ich hatte in der kältesten Nacht noch versucht nach diesem Prinzip (Abdeckung + Heizlüfter) Schäden zu vermindern, hab aber wie es aussieht zu spät reagiert. Jedenfalls hatte ich unter den Decken bei der kleinen Trachy Temperaturen von -11°C, bzw, -13°C bei den großen Trachies gemessen bei einer Außen-Lufttemperatur von -16,5°C.



Grüße
Claus

CW>Hallo Christoph,



CW>Zur Zeit erfreue ich mich lieber an den Kandidaten, die die Kälte viel besser als erwartet verkraftet haben, wie Jubaea und T. princeps und auch P. nigra.

CW>Grüße
CW>Claus


Hallo Claus,

P. nigra gilt ja nicht gerade als der Winterhärteste.
Auch bei uns überrascht ein Bambus, und zwar der P. vivax aureocaulis, der ebenfalls bei solchen grenzwertigen Wetterlagen ehr für sein Schwächeln bekannt ist.
Hier mal zwei Fotos von heute nachmittag.






Ist doch eigentlich kaum zu glauben, daß solch filigrane Blätter dem Frost von maximal -17 Grad in dem Maße standhalten.
Im Vergleich zu den Trachys ist der Vivax momentan jedenfalls wirklich ein Blickfang.

Gruß

Christoph (COE)

hat ja bei euch schon ganz schön getaut...

hier an der Lahn (Bilder aus Wetzlar) war heute seit dem 27.12.08 der erste Tag über 0° (Tmax. 0,8°)

die Lahn ist an den meisten Stellen noch gut zugefroren und hier liegen noch 3cm Schnee...

Eis und Schnee wird es dann wohl ab Samstag an den Kragen gehen !!

Nee also der vivax schwächelt eigendlich nie. Ist ja erst vor ca 10 Jahren gekommen (gekreuzt) und viel Winterhärter als die anderen gelben mit Grünstreifen.

hi bambuswolle,

wie heisst die bambusart von dir genau? diese sorte gefällt mir sehr.

viele grüße
pierre

Hallo Pierre,

Bin zwar nicht Banbuswolle, aber der Bambus, den er und ich zeigen heißt Phyllostachys vivax aureocaulis und wird 8 - 10 Meter hoch.



Gruß

Christoph (COE)

Hallo,

mein Vivax hat bereits erkennbare leichte Blattschäden. Man sollte dazu sagen, dass es nicht eine der härtesten Sorten ist, wenn man in winterkalten Gebieten wohnt.

Einiges winterhärter, auch schön und gelb, wenn auch nicht ganz so hoch, sind die Phyllostachys aus der aureosulcata-Ecke (aureocaulis oder spectabilis).

Grüße
Claudi

Hallo

Kann mir mal jemand sagen wo man die Lichtschläuche bekommt und
welche sich am besten eignen.
Ich habe bisher nur welche mit LED gefunden und die sind ja sicherlich
nicht geeignet oder ?
Vielen Dank !


Gruß Michael aus Blankenburg

Hallo Michael,

ich denke, daß man die "energiefressenden" Lichtschläuche in Zukunft immer schlechter bekommen wird - da wird sich die für unsere Zwecke nicht geeignete LED-Technik wohl durchsetzen.
Alternativ kann man aber auch solche Heizkabel (sind allerdings etwas teurer) aus dem Aquarienbereich verwenden.

http://www.lunapet.de/aquael-bodenheizung-p-17.html

Gruß

der Bödi