hallo kay,

ich habe das tolle bild von deinem haus mit den musas und der fortunei im anderen thread gesehen.

wie schützt du deine trachycarpus?

sonnige grüsse - ronny

Hallo Ronny,

entschuldige bitte, dass ich jetzt erst auf deine Frage antworte. - Sorry -

Mein Winterschutz:

Ab Ende Nov. (je nach Witterung) lege ich 2 Kokosmatten auf das Erdreich um die Palme. Darauf kommt eine dicke Schicht Tannenreißig (finde ich besser als Rindenmulch, da es mehr Luftpolter bildet u. bei Regen gut abtrocknet). Oben kommen noch einige Jutesäcke darauf(wenn es trocken bleibt).
Bild:


Danach warte ich, bis die Nachttemperatur ca. -5°C oder weniger beträgt u. es auch tags nicht mehr über 0,0°C geht (oder sehr tiefe Temp. vorhergesagt werden).
Dann wird der Winterschutz aufgebaut. Zumindest im Winter 06/07. Im letzten Jahr konnte man sich es ja sparen.
Der Schutz besteht aus Holzpfosten u. Leisten die vorgefertigt wurden:

Außen habe ich ihn mit Lupo-Folie umwickelt. Die Klebestreifen dienen nur zur Fixierung der Folie am Holzgestell. Ich weiß, sieht russisch aus, erfüllt aber seinen Zweck. Bei mir weht ab u. zu ein starkes Lüftchen.
Das Gestell ist ca. 3 m hoch (ich fürchte, dass ich im nächsten Jahr an die Grenzen stoße). Oben wird ein Dach aufgesetzt, welches mittels Fließ u, verschiedenen Folien isoliert ist. Da der Winterschutz, wenn er aufgestellt ist stehenbleibt (wir hatten im Winter 05/06 Feb. März -21°C), habe ich eine große Tür eingebaut, die außer bei Schnee u. Regen ständig offensteht (Reißig als Schutz gegen ungewollte Besucher).

Innen sieht es so aus:

Die Palme bekommt einen Überzieher (Kondome schützen ;-)) aus zwei vernähten Jutesäcken. Schutz gegen die Wintersonne. Ein LS wurde so verlegt, dass er mit einigen Windungen den Stamm der Palme schützt u. im Reißig endet (dabei wird auf den Schutz der Blätter geachtet - Hitzeschäden vermeiden).
Weiterhin wird ein UT 100 angebracht welches einen Heislüfter u. den LS steuert.

Keine Angst der Ast vor den Lüfter ist weit genug weg (o. g. Türschutz gegen Tiere)
Einschalttemperatur war 06/07 -8,5°C
Ausschalttemperatur war -3°C
Im Winter 06/07 war die Heizung nur eine Nacht ca. 5x für ca. 10 min an.
Da ich bald an die Grenzen dieses Schutzes stosse, muss ich nun etwas neues basteln.
Wichtig ist mir der Schutz der Krone (schließlich können Trachywedel mehrere Jahre leben). Den Stamm kann man mittels LS auch bei großen Palmen ausreichend schützen. Aber nicht die Blätter, die müssen einen erweiterten Schutz bekommen.
Daher auch mein Aufruf zur vereinigten Winterschutzkonstruktion. Den könntet ihr ja euren Kunden gleich mit anbieten.


Übrigens ich schütze auch meine Bananen mittels LS u. UT 100.

(LS unterirdisch verlegt 15m lang - Messpunkt liegt im ersten Schutz von li.)

Viele Grüße Kay

Hallo Ronny,

hatte noch etwas vergessen.
Ab August dünge ich mit Kalimagnesia.
Im Dez. , Jan. u. im März streue ich je 1x vorbeugend etwas etwas Holzkohle mit einer Chinosoltablette pulverisiert zwischen die Speere. Es scheint nicht zu schaden, die neuen Wedel sind alle ok (vielleicht mögen die Ohrenkneifer u. Assel das nicht). Die Frostschäden gab es nur an den ältern Wedeln.

Grüße Kay

hallo kay,

da betreibst du aber einen ganz schönen aufwand. wieso schützt du deine trachy bereits bei -8,5°C?

sonnige grüsse - ronny

Hallo Ronny,

ja, der Aufwand ist recht hoch. Aber ich kenne bis jetzt noch keine Alternative.
Außerdem möchte ich so viel wie möglich vom Blattwerk der Trachy erhalten.
Ich denke, es lohnt sich:

So etwas möchte ich ungern nochmal erleben:

Die Ch.-humilis hat sich zwar wieder erholt (nachdem ich sie in den Topf setzte),
aber dieses Ereignis wirkt nach.

Heute sieht sie noch viel besser aus, so das ein neuer Auspflanzversuch in 1 o. 2 Jahren gewagt werden kann.

Ich schütze die Trachy erstmal so lange ich es vermag komplett. Erst wenn es von der Größe nicht mehr möglich ist, muss sie allein klar kommen. Ich hatte sie im Winter 06/07 geschützt u. ab -8,5°C beheizt. Den letzten Winter hat sie nur mit Mulch gemeistert. Allerdings traten da bei -9°C die Schäden auf. Ich denke, jeder Schaden ist negativ für die Pflanze, auch wenn es erstmal unbedeutend aussieht. Zumal wenn sich die Winterschäden, so wie bei meiner, auf dem Blatt häufen (wenn auch nur 1.ten Grades - die Masse machts).
Eine Hanfpalme erlebt in ihrem Habitat nicht solche Minimumtemp., wie sie bei uns in Sachsen auftreten können! Zumal die Wettervorhersage, was Minimumtemp. betrifft, nicht sehr zuverlässig arbeitet. Wenn -6,0°C vorhergesagt werden, können es auch schnell mal -12°C werden. Daher sollte sie rechtzeitig geschützt (umhaust) werden. Wenn der Winterschutz ausreichend belüftet ist, wird nichts passieren! Wie auch? Wichtig ist, dass sie nicht zu zeitig u. dauerhaft beheizt wird.
Unter diesen Gesichtpunkten ist die Leisniger Trachy bald ein Wunder.

Sie überlebt nun schon seit ca. 30 Jahren (die Krone sagt mir allerdings nicht zu - zu klein). Allerdings muss man sagen, der Besitzer ist ein absoluter Vollprofi. Er hat seinen Job von der Pike auf gelernt!
Ja, Kunst kommt von können, wenn es von wollen käme, würde man Wunst sagen ;-).

Gruß Kay

hallo kay,

kennst du den trachybesitzer aus leisnig persönlich? mich würde sehr interessieren wie er seine wedel schützt bzw. ob er sie überhaupt schützt.

sonnige grüsse - ronny

Hallo Ronny,

ich kenne den Besitzer der Leisniger Trachy nur vom sehen. Allerdings weiß ich, dass er unter den änsässigen Gartenbaubetrieben einen sehr guten Ruf inne hat. Im letzten Jahr war ich im Winter mal nachsehen, ob die Trachy geschützt ist, konnte aber nichts dergleichen entdecken.
Soviel ich weiß, hatte die Palme auch schon einige Winterschäden zu überstehen. So z.B. im Winter 05/06, da waren wohl fast alle Wedel abgestorben. Ich denke, sie wird öfter Schäden erleiden, sonst wäre die Krone viel größer. Außerdem steht sie sehr ungünstig an einer Nordwand u. bekommt daher im Winter kaum Sonne ab.
Ich werde mal versuchen den Besitzer zu erwischen u. ihn befragen, wie er seine Exoten über den Winter bekommt.

Gruß Kay

hallo kay,

genau das war auch meine intuition.
ich vermute das die wurzeln durch die nähe zum haus (evt. auch in der nähe eines heizkessels) ausreichend mit wärme versorgt werden und die blattkrone regelmäßig durch entsprechende minustemperaturen erfrieren.
ein schutz in der höhe wäre schon ganz schön aufwendig. aber man sieht ... es geht.

sonnige grüsse - ronny

Hallo Kay,

die Nordseite ist natürlich ein Nachteil. Andererseits steht die Palme so nah am Haus, dass die Wärmestrahlung der Wand diesen Nachteil zumindest im Winter ausgleicht. Zudem ist so nahe am Haus der Boden so gut wie nie gefroren.
Zone enhancing nennt man so etwas. Ein Wunder ist diese Palme dort also nicht.
Der Standort wurde aber mit Bedacht gewählt, leider aber wohl etwas zu nah am Haus, wie man sieht.

Grüsse,

Arnold

hallo arnold,

könnte die abstrahlungstemperatur ausreichen, dass die wedel in den meisten wintern dadurch nicht erfrieren?

sonnige grüße - ronny

Hallo Ronny,

Mit der Abstrahlung ist das so eine Sache. Die Palme erhältvon der Wand Wärme zugestrahlt, strahlt selbst aber auch wärme ab. Da Problem in sehr kalten , klarne Nächten ist, dass sich die Blatter tiefer abkühlen als die Luft, weil sie mehr Wärme abstrahlen, als sie von der Luft zurückgestrahlt bekommen. Die beheizte Wand strahlt dabei aber mehr Wärme an die Pflanze ab, als diese selbst wegstrahlt, sodaß der Standart also wärmer ist, als er nach der Klimazone eigentlich ist.
Auch das Problem der Unterkühlung durch Abstrahlung ist an so einem Standort weniger akut.
Was aber ganz entscheiden ist, sind die Bodentemperaturen an so einem Standort.
Die liegen so nah am Haus praktisch immer über 0°C und damit sind dann Probleme wie Frostrocknis oder Bormangel im Winter in der Regel nicht existent.

Grüsse,

Arnold

hallo arnold,

das mit der bodenwärme hab ich mir schon so gedacht und das war sicherlich auch der grund, warum die palme so nah am haus gepflanzt wurde.
ein ähnliches schauspiel kann man im botanischen garten chemnitz betrachten. die musa basjoo's sind dort sehr nah am gewächshaus gepflanzt. leider hinter irgendwelchen unschönen tafeln - evt. solaranlagen, welche aber eine komplett graue oberfläche haben.

ich habe gerade mal bei photobucket gekramt und das bild dazu gefunden:




sonnige grüße - ronny

Hallo,

ich hatte mir schon überlegt, ob die Nähe zum Haus evtl. noch andere Gründe hat. Vielleicht gibt es dort einen Lichtschacht o. ähnliches, was bei strengen Wintern zur Beheizung genutzt wird (hatte so etwas mal bei einer Phönix aus Österreich gesehen). Wenn ich den Besitzer mal erwische, wissen wir mehr.

Gruß Kay