Hi,

dieser bewachsene Kieshügel in der Nähe eines Kiesbaggerwerks ist mir hier in Ludwigshafen aufgefallen. Neben allerlei Gras, Unkraut, den hier auf Brachflächen allgegenwärtigen Schmetterlingsfliedern und anderem Gestrüpp wachsen dort diverse Yuccas! Ein für mich überraschender Anblick, da ich nicht annehme dass der Hügel bepflanzt wurde, da er ansonsten ein für Brachflächen hier in der Gegend typischen Bewuchs bietet. Dann ist aber die Frage: wie kommen die sonst da hin? Die Yuccas (denke mal Richtung filamentosa dürfte das sein!?) stehen zwar hier in jedem 2. Garten, aber dass die verwildern kann doch aufgrund der in Deutschland fehlenden Yucca-Motte eigentlich nicht vorkommen oder?

Viele Grüße
Ron

Hallo Ron,

nun, ich hatte ja auch schon einen Überraschungssämling im Garten (woher auch immer). Die Vermehrung durch Samen ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ganz ausgeschlossen.

Allerdings würde ich in dem Fall eher davon ausgehen, dass jemand unliebsamen Gartenabfall entsorgt hat. Yuccas wurzeln ja sehr leicht wieder an.

Grüße
Claudi

Moin Ron, ich sehe das genauso wie Claudi... nur als hinkender Vergleich: manche Wäldchen in Deutscland sind schon regelrecht "bambusverseucht"...

Gruß

Dieter

Hallo Ron,

diese Yuccas sind zähe Burschen. Werden die, wie es manche Zeitgenossen praktizieren, einfach in die Landschaft entsorgt können sie sich etablieren. Das ist für mich wahrscheinlicher als die Samentheorie.

Glückauf
Horst

Hallo,

man kann öfters mal vermeidlich "wilde" Yuccas auf Feld und Flur entdecken ...
In aller Regel handelt es sich um verlassene Gartengrundstücke, oder "entsorgte" Pflanzen.

VG
Thomas

Hier so ein Beispiel:



Manchmal hat man Glück und kommt dem Bagger zuvor und kann die Pflanzen retten:

Hier der Wuchsort der Yucca "Alzenau" ... auch so ein verwildertes Grundstück:


Auch in der freien Natur im Mittelmeerraum verbreiten sich die Pflanzen eher über Rhizome von gepflanzten oder achtlos weggeschmissenen Pflanzen.
Obwohl es bei Y. aloifolia hier immerhin zum Samenansatz kommt.

Hallo,
interessant, hier in karlsruhe nord kenne ich auch eine wiese auf der ein paar yuccas wachsen, diese entdeckte ich bereits vor 3-4 jahren. Es ist verlassenes feld der bundeswehr, hier wird jemand seine yuccas entsorgt haben.

Viele grüße
Andreas

... hinfahren & einsacken, Andreas!


L. G.

Dieter

Hallo Thomas,

ist das also die Erklärung bzw. der Herkunftsort der Yucca 'alzenau'? Inwiefern unterscheidet sie sich von den üblichen Gartenherkünften? Nur mal so aus Interesse....

Ja, generell sind die resistenten Yuccas echt hardcore im nehmen. Einer meiner geretteten Kompost-Yuccas hatte ich an der Hausseite am Hang gepflanzt. Ich dachte eher an filamentosa, aber nach Horst ist es vermeintlich auch flaccida. Da ist die Erde komplett abgerutscht und das Rhizom liegt brach auf der Erde. Die Pflanze lebt noch immer und treibt weiter.
Vom Kompost der Vorbesitzerin gerettet, tat sie damals nichts besseres als nach dem Auspflanzen erst einmal stressfrei zu blühen. Davon hab ich leider keine Fotos, aber ich könnte welche machen von der Lage und dem freiliegendem Rhizom. Schon immens, der Lebenswille, der diese Gattung intus hat :-)

Grüße
Claudi

Hallo Claudi,

die Yucca "Alzenau" unterscheidet sich durch das schmale, hellgrün bis blaugaue, rinnige, leicht gewellte Blatt und den dünneren Stamm von den gemeinhin bekannten Pflanzen aus dem gloriosa/recurvifolia-Komplex.
Ähnlich sehen auch Pflanzen, die unter xfloribunda firmieren aus, aber eben nur ähnlich.
Horst hat auch eine ähnliche "Hausmarke".
Vielleicht zeigt er dazu mal ein Bild :-)

Hier nochmal die Y. "Alzenau" (mit Früchten, ganz oben):




Ausläufer am Stamm:


VG
Thomas

Hallo Thomas,

sicher eine sehr attraktive Pflanze von der Stammbildung und der Optik her. - gefällt mir sehr gut.
Dafür bedarf es keinen Artenstatus und danke für die Erläuterung :-)

Nun ja, von hellgrün bis blaugrau ist schon ein dehnbarer Begriff, aber gerne würde ich auch die Bilder von Horst noch einmal sehen.

Grüße
Claudi

Je nach Sonneneinstrahlung bzw. Standort prägt sich die Kutikula (wachsartige Schicht) stärker aus, was die Blätter blaugrau erscheinen lässt.

Hier noch mal eine Collage, die ich mal 2008 gemacht habe. Da sieht man die Unterschied ganz gut!

Gute Nacht
Thomas

Hallo Thomas,

ja, richtig. Auch solche Unterschiede mit der Blaufärbung gibt es im Phänotyp der Fortunei auch. Denke, das ist vergleichbar in der natürlichen Variabilität.

Grüße
Claudi

Hi,

interessant finde ich, dass Y. aloifolia auch bei uns fruchten kann. Vielleicht gibt es bei uns in den Weinbaugebieten mal Zustände wie am Mittelmeer, wo man ja überall wild wachsende aloifolias sehen kann!

Dass es auch in Deutschland wild wachsenden Bambus gibt wusste ich nicht! Hab bis jetzt nur mal von Bambus-Vorkommen in der Schweiz gehört.

Viele Grüße
Ron

Hallo Ron,

trotz der Schäden im Bambusbereich sind die meisten Arten hier mehr winterhart und ausbreitungsbedürftig, als es mach einem Gartenbesitzer lieb sein dürfte, der vergessen hat, eine Sperre einzubauen. Der unliebsame Rest landet dann irgendwo... und wächst vermeintlich dort weiter.

Grüße
Claudi