Hallo zusammen,

dreh jetzt mal die Kamera gegen unsere DHH (Doppelhaushälfte) und zeige mal wie so ein häßliches Teil inmitten der Stadt scheinbar mitten im Dschungel stehen kann.
Es sind wirklich nicht mehr als 150 Quadratmeter - das müßt Ihr mir jetzt einfach glauben! (TIPP: Ein voller Kulissengarten - also mehrfach hintereinander gestaffelte Beete vergrößern den Garten optisch.
Ein Kleingarten, bei dem man sofort die Ecken sieht (z.B. Rasen + Tujahecke) macht ihn kleiner, obwohl viel mehr Freiraum vorhanden ist.



Unsere Casa Maria ist die gelebte Sehnsucht nach Süden, Wärme und Exotik.
Der Oleander blüht dieses Jahr zum ersten Mal so richtig toll. Wärme scheint doch wichtiger als pralle Sonne zu sein - das hatte ich mal anders gesehen!



Die Große ist zwar noch etwas spärlich und sturmzersaust, geht aber zur Zeit so richtig ab! Ich denke, daß dieses Jahr 10 Blätter drin sind.
Die Terasse hat einen bogenartigen Vorbau aus Blauregen - rechts das Gartenhaus; links ist da eine Blauregenpergola - unsere Schattenterasse. Eine Markiese/Sonnenschirm brauchen wir nicht mehr!



Die kleine Billigtrachy (20;-€) hatte im letzten Jahr über 20 cm Stammzuwachs! Sie hat extrem schmale Blätter und ist die Knicky-Trachy schlechthin. Aber bis in die Spitzen ist sie absolut unbeeindruckt geblieben von immerhin -8 Grad im Winter! Die ist erste Sahne obwohl sie keine Schönheit ist!



Auch die Chamerops hatten überhaupt keine Probleme im Winter und treiben, wie wild. Die neuen Blätter zähle ich aber nicht. Das Steinbeet (Die Wüste) habe ich so angelegt, daß das durchsickernde Wasser (80% Sand-Felsgemisch) nach links zu den Trachies geleitet wird. Mal sehen, ob die Opuntien den Winter überleben - es sollte klappen!



Hier genieße ich die letzten Sonnenstrahlen! Die Yucca elephantipes ist meine "Mutter aller Yuccas". Sie ist über zwanzig Jahre alt und wurde schon x-mal gekappt und hat ebenso viele Ableger (zum Teil auch schon ähnlich groß) im gesamten Bekanntenkreis hinterlassen.
Sie muß jetzt zum Bonsai mutieren, da der Topf, indem sie steht eigentlich nur noch vom Stamm und Wurzeln ausgefüllt wird. Sie hat den letzten Winter in gekippter Stellung im hinteren Gartenhäuschen überwintert.



Meine neue Trachy und Heidenelken rahmen den Blick hinunter zum Gartenteich ein. Hinter der Iris pseudacorus plätschert ein Bach aus dem Bambusgehölz.



Auch das givt et in't Mönsterland - Kaktusblüte. Diese ist allerdings nicht frosthart - kommt wieder rin im Winter!

Ich möchte allen nur Anregungen geben und für den etwas anderen Garten begeistern - keine Selbstbeweihräucherung! Kam's ander's rüber - losmeckern!

Wie immer ein Guat gaon

Dirk

Hallo Dirk,

Exotik geht auch auf noch weniger Quadratmeter!
Die Größe des Gartens und die Menge der verschiedenen Pflanzen sind kein Gradmesser für Exotik.

Die Knicki-Trachy wird auch noch ndere Blätter bekommen, sobald sie mehr Licht bekommt.

Grüsse,

Arnold

Hallo Dirk,

mir gefällt dein Garten auch ausgesprochen gut! Wie Arnold schon richtig sagte ist nicht die Größe entscheidend wenn es darum geht, ob ein Garten exotisch wirkt oder nicht. Ich kenne einige riesige Gärten, in denen die tollsten Pflanzensammlungen stehen..., aber von Exotic keine Spur. Es gibt aber auch einige parkähnliche Gärten, da meint man mitten im Dschungel zu stehen.

Das Problem mit der geringen Gartengröße ist immer nur, dass man ständig beim Bummel durch die Gartencentren Nein sagen muss...

Grüße
Claus

Hallo Arnold, hallo Claus,

hätte gerne einen größeren Garten, denn man kann auch gerade mit Freiraum eine Menge gestalten. Ist bei mir wahrlich nicht möglich und daher die geballte Ladung. Ohne diesen Dschungel bin ich nur mit der Wagenburg von Häusern um mich herum konfrontiert und könnte die Krise kriegen.
Wenn ich aber durch den Flur ins Wohnzimmer komme, erwartet mich eine völlig andere Welt. (Wie bei der Enterprise dieser komische Raum ...)
Neue Gäste können das auch nicht so recht glauben, was sie da sehen.
Aber jetzt ist wirklich Schluß - das muß man auch einsehen können. Ich bin nicht süchtig nach immer mehr sondern nach Perfektheit. Und jetzt ist die große Gartenschere mein bester Geselle. Und wer nicht ans Holz gehen kann, der sollte sich nicht einen Dschungel anlegen. Immer einen Tick mutiger an die Pflanzen - natürlich gilt das nicht für die Palmen. Der Bambus erwartet jetzt als nächstes eine Gegenoffensive.
Es ist übrigens auch eine sehr entspannende Tätigkeit, dem Garten Einhalt zu gebieten. Man steht so rum, denkt und grübelt, setzt einen Schnitt an, geht zurück, um daraufhin doch noch mal einen halben Meter tiefer anzusetzen. Der Garten dankt es einem, wenn man Lücken reinhaut. Es ist die Sukzession , die einen Garten lebendig hält - niemals das Erhaltende (Vergreisen, Lichtmangel, Artenarmut)!
Will ja eigentlich keine Fremdwörter verwenden: Also Sukzession ist quasi der Zustand von ständiger Veränderung. Bäume sterben ab und es kommt Licht rein und andere Pflanzen und Tiere haben nur drauf gewartet - Berge rutschen ins Tal ... usw. usw. Und immer wird alles neu. Gearde dieser Dauerzustand der Veränderung bedingt aber Artenreichtum und besonders schöne Landschaftsformen. Das kann auch im kleinen Garten klappen - notfalls legt man dazu auch sein Lieblingsgehölz um!

Den grünen Daumen und natürlich ein Guat gaon

Dirk

Hallo Dirk,

neben Deinen Fotos bin ich auch ein Fan Deines einmaligen Schreibstils :o

Ja, Dschungel muss und darf an gewissen Stellen sein und ich nehme es auch gerne in Kauf, den rechten Gartenabgang (bzw. den Rosenbogen dazu) notfalls täglich von Blauregen- und Campsis-Wucher zu befreien.

Ja, ein grösserer Garten ist zwar schön, aber macht eben auch mehr Arbeit (= Zeit). Schön ist/wäre, wenn man beides hat...!

Meistens erwische ich mich mehr damit, im Garten zu arbeiten, als ihn zu geniessen, aber man muss eben Arbeit als den wahren Genuss erkenne, dann geht es wohl besser ;-)

(noch) sonnige Grüße
Claudi

Ps.: Pass auf Deinen Bambus auf ;-)

Hallo Claudi/Dirk, ich habe fast 700qm, und dass ist mir letzt Endlich zu viel.Ich tendiere eher auf eine Größe zwischen 150-300qm. Bei einem kleineren Garten gibt es kaum Gelegenheit zu Fehlpflanzungen, im größeren Garten jedoch habe ich schon vor 20 Jahren aus Unwissenheit sehr viele Pflanzen falsch plaziert.

Z.B. meine 2 großen Trachys direkt an die Hauswand gepflanzt, heute drücken sich die Wedel an der Wand fest.

Ich würde persönlich gerne in Colmar / F leben, sehr mildes Klima, nahe gelegen an der Deutschen Grenze und doch schon Frankreich!! So hat jeder seine Träume und dass ist auch gut so.

Deine Casa Maria finde ich auch sehr gelungen und schön.

LG

Claus-SI

Danke Dir Claus fürs Kompliment!

Bei mehr Gartenfläche würde mir zwar auch noch so manches einfallen, was ich mit weiteren Besonderheiten bestücken könnte - meine Frau weiß das und ist froh, daß jetzt fertig ist - aber ich finde auch freie Fläche (nicht unbedingt Rasen) aber ein Geröllfeld oder Wasserfläche ... ja 'ne Sanddüne käme auch ziemlich gut, wenn sie nicht kurz darauf schon begrünt wäre. So was meinte ich mit Freiraum im Garten.
Die richtige Casa Maria (Szenekneipe) gibts auf La Gomera - meiner Trauminsel. Im Winter gehts da wieder hinne!
Hier ist sie im nachfolgenden Livebild zu sehen, wenn Ihr wollt: (Die Südwestseite der fünf westlichen Canarios sind allerdings sehr trocken und außer den paar Wedeln der canariensis gibt es unten am Strand wenig Exotisches!

www.radioclm.com/modules.php?op=modload&name=WebCam&file=index

(Kapiere nicht, wie der Hyperlink unten funktionieren soll ... kopiert's einfach und rein ins Netz - ist ne saubere Seite eines deutschsprachigen Radiosenders für La Gomera, El Hierro, La Palma und Süd-Tenerife)

Bis dahin und guat gaon

Dirk

Nochmal ich!

Habe doch zu Casa Maria noch so paar Bildkes:



Das ist das Original! Hier hängen auch die Originale ab! Also ganz links Keith Richards dann ... ne Quatsch - will auch keinen Ärger haben - könnte selber dabei sein!?

Bevor ich "off topic"-verbannt werde, hier ....



... ein Indischer Lorbeer - eigentlich aber eine Ficusart - neben der gerade stattfindenen Messe in der Ermita San Pedro. Der Turm gehört nicht zur Kapelle -ist die Trafostation des Örtchens. Passen auch nur ca. 10 Personen in das Kirchlein! (Casa Maria noch im blauen Anstrich) Aber zurück:



Das hier ist ein wahrlich gutes Bier! Meine Frau studiert und mein Sohn ....



... angelt im Atlantik im Schatten eines Gummibaumes!

Ansonsten aber nimmts hier nicht jeder so genau:



und ....



... macht sowieso sein Ding. Es ist halt die Insel der Beknackten. Aber nett sind sie trotzdem.
Gleich werden übrigens bestimmt wieder Fackeln geworfen und Trommeln getrommelt. Siehe Live-Link oben.

So jetzt reichts aber wohl mit off-topics!?

Guat gaon

Dirk