Hi!

Ich hab versucht mit wenig Geld ein schönes tropisches Gewächshaus hinzubekommen:





Das Gewächshaus habe ich billig bei Ikea gekauft, dazu zwei Tassen, eine Glasschale (2,99€), einen Ständer (eigentlich um Öl zu verdampfen im Raum) und einen Vernebler (6,99€ bei Ebay). Das Gewächshaus steht dabei auf der Heizung an einer riesigen Fensterfront (4m breit, 2m hoch) an der Südseite (Sonne von morgens bis spätnachmittag an der Stelle).

Einmal erwärmt sich das Gewächshaus ganz klassisch durch die Sonne. Der Vernebler sorgt dabei für eine sehr hohe Luftfeuchte. Zum anderen erwärmt sich das Gewächshaus wenn die Heizung läuft, über direkte Energieübertragung (Konduktion) von Heizung zum Boden des Gewächshauses erwärmt sich die Luft stark. Über direkte Energieübertragung des Bodens an die Tassen wird Wasser verdunstet (Wasser erwärmt sich und verdunstet schneller) was zu einer Erhöhung der Luftfeuchte führt. Zusätzlich bringt die Vernebler noch mehr Luftfeuchte ins Gewächshaus. Die Pflanzen werden durch ein dickes Handtuch vom warmen Boden getrennt und so auf erträgliche Temperaturen gehalten, haben keinen direkten Bodenkontakt!
Im Gewächshaus habe ich eine kleine Roystonea regia und eine Beccariophoenix Alfredii, ich möchte aber noch ein paar tropische Gewächse dazustellen.


Wie findet ihr es? Was könnte ich noch verbessern?

MFG

Hallo Miro
Deine Idee ist ja ganz gut gemeint, aber z.B. Beccariophoenix braucht das überhaupt nicht, im Gegenteil, es könnte kontraproduktiv werden. Ich habe sowohl eine grössere gekaufte, sowie eine selber gezogene Beccariophoenix alfredii. Beide stehen von Frühjahr bis zum späten Herbst draussen in der vollen Sonne und denn Winter verbringen sie im kühlen Keller bei Kunstlicht und Temp. von 8 - 12 °.

Hier die aus Samen gezogene und die grosse siehst Du unter meinem Namen.

Ich weiss jetzt nicht, wie es bei der Roystonea aussieht, aber ich kenne Leute welche eine besitzen und die haben sie ganz normal im Wohnzimmer. So ein Gewächshaus kann man aber gut für kleinere Licualas benutzen und da macht es dann auch Sinn.
Dies ist lediglich meine Meinung und Du bekommst ja noch andere Feedbacks.

Hi Conny,

ich hab mir mal ein Klimadiagramm von Madagaskar (>1000m) rausgezogen, wo die Beccariophoenix wächst. Dort beträgt die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur 26,1°C und die durchschnittliche Tmin 14°C, bei sage und schreibe 300mm Niederschlag (das ist ja fast schon monsumartig), die relative Luftfeuchte ist im Sommer dort auch sehr hoch. Im Winter ist es dort hingegen recht trocken bei nur 11mm Niederschlag und kühlen Nächten.

Ich simuliere quasi "Sommerbedingungen" für die Beccariophoenix, das Licht wird ab März jetzt ja auch wieder besser. Meine Hauptabsicht wäre aber, dass es mal gescheite Wurzeln ausbildet (durch die Bodenwärme der Heizung?). Claus hat im anderen Thread gemeint, die Beccariophoenix wäre sehr wärmebedürftig, deshalb fand ich die Idee mit dem Gewächshaus ganz gut.

Ich hab noch meine Archontophoenix alexandrae mit reingestellt und die eine Klappe jetzt aufgemacht (sonst hätte sie nicht reingepasst). Daher wirds dann auch nicht so extrem warm und feucht dadrin, in etwa 26°C und 70% Luftfeuchte am Mittag (in der Nacht mache ich alles aus und es kühlt auf 14°C ab).

MFG

Hallo Miro
Es ist gut, setzt Du Dich mit den Standortklimabedingungen auseinander und wenn es so funktioniert ist es gut. Ich denke nur, dass sie nicht so empfindlich ist und ein Gewächshaus unbedingt braucht. Mir hat man z.B. gesagt, dass man sie im Wohnzimmer überwintern kann und als ich das versucht habe, hat meine grosse 4 Wedel verloren. Sie hat sich erst erholt, als sie im kühlen Winterquartier war und seitdem verliert sie gar keine Wedel mehr und schiebt pro Sommer 2 Wedel. Es ist richtig, dass sie es warm mag, aber dies gilt nicht für den Winter, bei meiner wenigstens. Ich wünsche Dir viel Spass mit dieser schönen Palme und hoffe, dass Du lange Freude daran hast. Es wäre toll, wenn Du von Zeit zu Zeit wieder Fotos posten könntest, so dass man hier die Entwicklung verfolgen kann.

Hallo Conny,
danke für den Erfahrungsbericht. Möglicherweise ist es wirklich noch nicht hell genug (wobei der Sonnenstand Anfang März schon wie im Oktober ist)... Ich beobachte sie einfach mal und falls es ihr nicht gefällt, stell ich sie eben wieder rüber ans Küchenfenster...

Den beiden anderen dürfte es aber gefallen..

MFG

Hallo MiRo,

die Idee an sich finde ich nicht übel. Nur, die Pälmchen wachsen doch so schnell, dass dieses Gewächshäuschen doch maximal für ein Jahr reicht und dann? Aber für Sämlinge ist das bestimmt gut geeignet.

Was die Wärmebedürftigkeit der Beccariophoenix angeht, so denke ich, dass die zwar gerne Hitze und noch lieber Sonne hat, aber nicht unbedingt feuchtes Tropenklima. Ein normaler Zimmeratz reicht da völlig aus - nur sollte sie meines Erachtens nicht zu früh raus, denn dauerhaft kalte Temperaturen mag sie nach meiner Erfahrung überhaupt nicht.

Grüße
Claus

Hi Claus,

ich hab die Beccariophoenix wieder raus gestellt, hab dann doch auch arge Bedenken bekommen. Dafür steht die Archontophoenix alexandrae jetzt mit drin bei der Roystonea regia, spricht doch nichts dagegen sie dadrin zu lassen oder? Die linke Klappe lasse ich nun komplett auf (sonst bekomm ich die Archontophoenix auch nicht rein...), daher ist es recht gemäßigt mit 25°C und knapp 70% Luftfeuchte, wobei die "Fußbodenheizung" des Gewächshauses (Energieübertragung über die Heizung) noch mind. 1 Monat läuft.

Ich hab mir jetzt noch eine paar Samen von der Bismarckia noblis und der Flaschenpalme bestellt, die ich in dem Gewächshaus noch großziehen möchte. Ich denke mal im Juni werde ich das Gewächshaus auch mal rausstellen. Zusätzlich hab ich noch eine größere Chambeyronia macrocarpa bestellt, die aber nicht ins Gewächshaus passt und irgendwo anders an der Heizung untergebracht wird.

Meine Livistona rotundifolia hat meine Überwinterung bei 15°C nicht besonders gefallen, habe sie jetzt mal auf die warme Fußbodenheizung gestellt (25°C), mal sehen ob sie sich noch erholt.

Wenn die Pflanzen mal größer werden, muss ich mir eben noch was überlegen, aber da finde ich sicher eine Lösung. 1 Jahr sollte es reichen, womöglich sogar noch den nächsten Winter (zur Not werden halt beide Klappen geöffnet).

Ich hab damit jetzt 2 sinnvolle Überwinterungsmöglichkeiten:
- Südfenster ~16°C für meine Beccariophoenix, Parajubaea torallyi var. Torallyi und im Moment eine Musa Basjoo (wird bald ausgepflanzt). Hat bisher gut geklappt, wobei ich noch eine Zusatzbeleuchtung 40W hatte.
- Wohnzimmer/Gewächshaus an der Heizung: Je nachdem wie ich die Wärme der Heizung übergreifen lasse, kann ich die Substrate auf 20-30°C regeln, Luftfeuchte im Raum 50% und im Gewächshaus über 70% durch den Vernebler.



Ich werd den Thread mal aktuell halten wie sich meine Palmen weiter entwickeln.

MFG