Hallo,


pflegt hier jemand die Zwergfeige "ice Crystal"?




Viele Grüße,
Lars

Hallo Lars,

woher hast du den Begriff " Zwegfeige " ? Ice Crystal ist eine normale Sorte und ist keine Zwergfeige. Ich habe zwar weit über 20 Feigensorten aber die Ice Crystal war für mich nicht interessant. Zu viel Werbung um nichts, wenn du verstehst.

Oder welche Fragen hast du bezüglich dieser Sorte ?

Gruß Artur

Haha, ok. Also das gleiche Problem wie mit der "Violetta"? :D

Im laufe der Jahre haben manche Feigen einige Namen bekommen und ja, es wird leider bei manchen Sorten ordentlich die Werbetrommel gerührt. Aber das eben so :-)
Hast du Interesse an Feigensorten die du auch in DE kultivieren kannst und sie geschmacklich zu den besten Feigen gehören ?
Oder hast du Ice Cristal bereits gekauft ?

Nabend,

wo gerade das Thema Feige aufkommt:
Ich habe mal von jemandem eine "Bornholm-Feige" bekommen. Selbst habe ich vor Jahren eine "Bayernfeige-Violetta" angeschafft (wenn ich mich recht erinnere).
Was ist von den beiden zu halten? Sie sind in härteren Wintern zurückgefroren und bislang selten zur Reife gekommen. Ist hier aber natürlich auch kein Weinanbaugebiet. Gibt es empfehlenswertere Sorten? Kann man "Bornholm-Feige" überhaupt einordnen? Oder sind das beides Phantasienamen?

Grüße.

Olli

Die Bornholm ist keine anerkannte Sorte, es handelt sich warscheinlich um eine Kreuzung. Was ich erforschen konnte ist dass sie zwar winterhart ist, allerdings die Früchte nicht von guter Qualität sind, dies gleiche gilt für die Bayernfeige.Sie ist nur bedingt winterhart, sie trägt zwar reichlich, die Früchte reifen jedoch oft nicht aus und schmecken nicht zu gut, wobei sie schon besser schmecken als gekaufte Feigen von Rewe und Co.

Was man über Winterhärte sagen muss ist, dass man auch Frostharte Feigen erst ins Freiland setzen sollte wenn sie einen dickeren Hauptstamm haben. Ich setze meine erst aus wenn sie mindest 5cm im Durchmesser haben, vorher ist mir das Risiko zu hoch. Wobei man sagen muss dass es auch entscheident ist wo man wohnt. Es gibt sicherlich Gebiete wo man mutiger sein darf.

Meine Empfehlungen sind: Negronne, Ronde de Bordeaux ( nicht mit der Rouge de Bordeaux zu verwechseln ), Dalmatie, Brunswick, Hardy Chicago, Desert King.
Die letzten beiden Sorten sind eher schwierig in DE zu bekommen, gerade die Desert KIng.

Gruß Artur

Hi Artur,

danke.
Sind deine Empfehlungen also recht frostharte Arten mit frühreifen, schmackhaften Früchten? Das wäre ja wohl für die meisten deutschen Regionen das Optimum.
Oder haben die Empfehlungen unterschiedliche Stärken (Frosthärte, Früchte usw.)?

Grüße.

Olli

Die Ice Crystall hat doch die gezackten Blätter glaube ich. Das ist bisher das einzig abweichende und interessante an der Sorte...aber die Blätter sind ja i.d.R. das auf Dauer weniger Interessante an einer Feige.
Zur Frosttoleranz habe ich bisher nur Händlerwerte gefunden, die man sicher mal nicht als sachlich fundiert ansehen darf.

Ich habe Dalmatie und Rouge de bordeaux. Negronne und Ronde de bordeaux wurde in vielen Berichten als zu wüchsig und ausladend geschildert.
Mit der Rouge de bordfeaux (auch Pastiliere genannt) habe ich ganz gute Erfahrungen bisher. Der Stamm wirkt weißlich und das finde ich optisch zudem noch sehr ansprechend.

Die Dalmatie will immer gerne sperrig und buschig wachsen und muss noch zum Baum erzogen werden. Das dauert noch an aber sie hat gut zugelegt am Stamm.
Nur dafür dass ich soviel abschneiden musste, gibts eben dieses Jahr nicht viele Früchte.

Wie Arthur schon sgate...auf den Standort kommt es an und so gibt es sicher auch Standorte, wo man von einer Feige vielleicht auch ganz Abstand nehmen sollte.
Ich schätze dass die Frosttoleranzen zwischen 10 und 15 Grad Minus liegen und man eben versucht Feigensorten zu erwischen, die eher im höheren Frostbereich zurecht kommen.

Ich wollte eine rote und eine grüne Feige und so kam meine Auswahl zustande. Die Dalmatie, als grüne Feige, wurde bisher immer gelobt in Punkto Fruchtreichtum, Geschmack und Frosthärte (-15 Grad).
Mit der Pastiliere habe ich vorher schon eigene gute Erfahrungen gemacht mit Kübelüberwinterung, eingepackt auf dem Balkon. wenn sie das packt, dann auch in der Erde im Garten.

Viele Grüße

Andreas

Das stimmt es heisst dass die eine oder andre Sorte dazu neigt zu groß zu werden aber das dauuuuuuuert :-) Was Andreas über die Frosttoleranz geschrieben hat würde ich auch unterschreiben, es gibt vielleicht 2-3 Sorten die auch kurzfristig -20 Grad packen wenn sie bisschen größer sind.

Allerdings werden wir in DE die -20 Grad wohl kaum packen, bei uns war der Kälterekord 2009 oder 2010 mit -12 Grad, damit maine ich Kassel und Umgebung, ansonsten fallen die letzten Winter eher mild aus, der letzte war bei max. -6 Gard für Feigen ok.

Um nochmal auch die Empfehlung zurückzukommen dann wäre meiner Meinung nach die Negronne mit Abstand die Nummer 1. Sie hat mittelgroße Viollet/rötliche Fröchte mit einem super geschmack, sie hält auch niedrigen Temp. stand. Reagier weder auf Wind,Temperaturwechsel noch zu nasse Sommer empfindlich und wenn man Glück hat gibt es 2 Ernten. Sie trägt auch im ersten jahr wenn das Pflänzchen nicht zu klein ist und sehr reichlich wenn sie größer ist. Was super an ihr ist , dass sie die Früchte die nicht zur reife gelangen über den Winter nicht abwirft ( Kellerüberwinterung) und sie im nächsten Jahr spätestens anfang bis mitte Juni ausreifen. Diese Eigenschaften hat keine andere meiner Feigen wobei Geschmacklich viele Feigen super schmecken. Dalmatie ist auch eine super Feige. Was du warscheinlich oft im Internet sehen wirst ist die Brown Turkey, diese würde ich auch empfahlen wegen der Frosttoleranz und anzahl der Früchte, sie wächst allerdings nicht so schnell.

Nun hast du die Qual der Wahl :-)

Gruß Artur

Ich hab auch eine Dalmatie. Sie ist eine schöne Feige mit tief eingeschnittenen Blättern. Leider macht sie nicht so viele Frühlinsfeigen und braucht heisse Sömmer und einen heissen Standort, dass diese auch gut ausreifen und süss werden.

Ganz anderst ist das bei einer anderen Sorte bei mir, der Filacciano. Sie trägt sehr viele süsse Frühlingsfeigen auch an einem kühlen Standort.
Bezugsquelle ist der Feigenspezialist hier:
http://www.mercato-verde.ch/de/angebot/feigenbaeume?page=2

Lg Marcel

Hallo Marcel,

da hast du deine Feigen in der Apotheke gekauft, damit meine ich die Preise bei Mercato. Die haben allerdings einige interessante Sorten im Angebot.
Das was ich über die Filacciano in Erfahrung bringen konnte war dass sie schnell zurückfriert ( Ursprung Italien) und die Früchte nicht ausreifen wenn der Sommer nicht lang genug warm ist. Aber so unterschiedlich kann es veriiren :-) Hast du deine ausgepflanzt oder belässt du sie wie ich vermute im Topf ?

LG Artur

Hi,

also meine Feigen laufen zugegebener Maßen so etwas "nebenher". Sie stehen natürlich recht sonnig, aber ansonsten müssen sie sehen, wie sie durchkommen. Einen Winterschutz gibt es nicht. So frieren sie mal zurück, dann wieder ein paar Jahre nicht und es gibt ein paar Früchte. Aktuell werden die Stämmchen wegen der Mildwinter etwas dicker, sodass sie vielleicht noch ein bischen mehr Frost vertragen.
Die Bayernfeige lasse ich eher buschig. Sie wurde vorübergehend getopft, bis der neue Standort bereit ist. So konnte ich den alten Standort aber schon wieder neu bepflanzen. Die Bornholm-Feige ziehe ich aktuell dreistämmig.
Bevor ich das Thema Feigen mit speziellen Sorten intensiviere, müsste erst wieder ein Plätzchen frei werden. Aber dann achte ich bestimmt mal bewusster auf die Sortenwahl.
Vom Klima her ist es hier so, dass ich z.B. Trachys im Schnitt schon alle paar Jahre schützen muss, wobei das auch mal mehrere Jahre in Folge sein können. Dementsprechend auch für Feigen ohne Schutz nicht ganz ideal. Die Frosthärte scheint ja ähnlich zu sein.

Grüße.

Olli

Hallo zusammen
Alleine die Herkunft lässt meiner Meinung keine direkte Schlussfolgerung auf die Frosthärte zu. Ich habe eine unbekannte Sorte, deren Mutterpflanze seit mehr als 7 Jahren bei meiner Grossmutter steht. Ihr Nachbar, ein Italiener, hat die aus Italien mitbebracht und einfach bei ihr gepflanzt:-). Die ist noch nie zurück- geschweige denn abgefroren, steht allerdings an der Hausmauer. Mitte bis Ende Juli ist die erste Ernte reif und manchmal reicht es noch für eine zweite.

LG Flo

Hi Flo,

ich sehe das ein wenig anders, wobei auch Pflanzen sich ein klein wenig an das Klima anpassen können, in Italien gibt es ebenfalls knackige Winter, speziel im Norden.
Wenn ich also darauf achte dass die Feigen aus Klimaähnlichen Ländern kommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit diese über den Winter zu bringen um einiges höher.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen und wie du schon geschrieben hast, direkt an der Hauswand ist der Standort optimal, so gibt das Haus auch im Winter wärme an die Feige ab.Manchmal entscheiden 2, 3 Grad unterschied darüber ob eine Feige gut gedeiht und/oder erfriert.

LG Artur

Hallo Artur

Ich hatte mehrere Jahre eine Filacciano an einem meinem kühlsten Platz im Garten, also nicht an der Hauswand. Der Vorteil war aber sie hatte dort fast den ganzen Tag Sonne. Leider kam dann der Horrorwinter 11/12 mit bis zu -18 Grad zwei Wochen Dauerfrost und sehr kalten Tageshöchsttemperaturen. Das war dann das Ende. Bis dahin hatte sie aber alle Fröste immer sehr gut weggesteckt, ohne Schaden. Und da waren auch 2 - 3 wöchige Dauerfröste im normalen Bereich mit dabei.
Zum Glück hatte ich noch einen Steckling gezogen, den habe ich jetzt vor ein paar Wochen ausgepflanzt.

Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Filacciano Früchte nicht ausreifen. Meine hatte ich spätestens Anfangs September die letzten weggegessen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es an einem besser geschützen Platz, zB an einer Hauswand, auch noch eine 2. Ernte geben könnte.

Marcel

Hallo Marcel,

an einer Hauswand geht es in unseren Gegenden Feigen den Feigen am besten, gerade die warmen Nächte sind wichtig und die Mauer geben auch nachts die gespeicherte Wärme ab :-) Und ja -18 Grad würden für nahezu alle Feigen den Tod bedeuten bzw. das zurückfrieren :-)
Auch gibt es manchmal abweichungen unter der gleichen Sorte wenn es um Frostverträglichkeit geht.

Gruß Artur