Hallo,
habe mir heute bei strahlendem Sonnenschein mal meine Pflänzchen im Garten genauer angesehen. Teilweise sehen sie nun, nachdem es zumindest am Tage mal etwas wärmer war besser aus als kurz nach der Kältewelle, teilweise haben einige Pflanzen aber auch weiter abgebaut.

Zunächt meine Trachies, die sehr unterschiedlich auf die Kälte reagiert haben.
Am besten überstanden hat es mein ältestes Mädchen. Nachdem sie ähnlich wie die Trachy von Volker S. im Beitrag weiter unten zunächst mit gelben Flecken übersät war, hat sie sich erstaunlich gut erholt und sieht zur Zeit am besten aus.

Leider trügt der Schein allerdings etwas, denn bei näherer Ansicht sehen die Blätter so aus:

Die gleich daneben stehenden Trachies (Dreier-Tuff) hat es wesentlich härter getroffen, wie dieses Bild zeigt. Eine Palme des Tuffs hat kein einziges intaktes Blatt mehr.

Ebenso hat es meine Schattentrachy erwischt. Kein einziges intaktes Blatt mehr, auch wenn sie noch recht grün erscheint.

Meine freistehende Trachy dagegen hat nicht so stark gefaltete und gerollte Blätter, ist dafür aber teilweise sehr braun geworden. Ich tippe auf etwa 70% Blattschäden.

Sämlinge dagegen sehen geradezu perfekt aus.


Heftig erwischt hat es auch die kleine im Herbst erst ausgepflanzte Butia. -15°C ohne Schutz waren wohl zuviel. Erst danach bekam sie ein Vlies und eine Minilichterkette als Bodenheizung. Inzwischen ist auch der Neutrieb braun.


C. humilis steht unter den Trachies. Sie hat schwere Blattschäden, aber lebt.


Rhapis excelsar hat sich sozusagen in Nichts aufgelöst. War allerdings auch nicht anders zu erwarten. Was zuviel ist ist zuviel.


Diese Basjoos waren voriges Jahr bereits bodeneben zurückgefroren, haben aber aus dem Rhizom wieder ausgetrieben. Ob sie es dieses Jahr auch wieder schaffen?


Sabal ungeschützt mit 99% Blattverlust. Mal sehen ob der Rest am Neutrieb grün bleibt, dann gebe ich ihr noch ne Chance...


Trithrinax campestris sieht bisher gut aus. Mal sehen ob das auch so bleibt...


Magnolia grandiflora "Alta" fast perfekt, nur stellenweise leichte Blattverfärbungen.

Auch eine No-Name-Grandiflora zeigt keinerlei Schaden.


Dieser Oleander (Italia) hatte -14,5°C dort an der Hauswand. Sieht auf den ersten Blick okay aus, ein leises rascheln der Blätter verrät aber die Wahrheit - alles vertrocknet.

Diesen Mini hats wohl total erwischt.


P. nigra und Vivax bauen nun ziemlich ab. Nachdem sie anfangs noch ganz gut aussahen, werden sie nun zunehmend braun. Das obere Drittel ist komplett vertrocknet. Auf dem Bild sieht der Bambus grüner aus als in der Realität.


Camelia "Lady campbell" zeigt sich von zwei Seiten... Eine mit erheblichen Schäden, die andere nahezu schadlos - merkwürdig!


Dicksonia antarctica hatte in der kältesten Nacht nur einen Vliesschutz über den Blättern. Später habe ich den Stamm per Lichtschlauch erwärmt. Von oben hab ich ihn mit Mulch vollgeschüttet. Ob er überlebt und wieder austreibt?


Cycas revoluta hatte ebenfalls nur Vliesschutz. Bereits letztes Jahr verlor er alle Blätter. Dieses Jahr wieder! Dennoch bin ich zuversichtlich das er überlebt. Das Biest ist zäh!


Cordyline "Red star" ist Matsch.

Die grüne Cordy kämpft noch, scheint aber zu verlieren...


Hier drunter befinden sich Cannas, die ich mit Bananen- und Cannablättern abgedeckt hatte. Darauf eine Folie gegen die Nässe und dann die Matten. Ich fürchte, da wird nichts überleben, bin aber gespannt. Die Hoffnung stirbt zuletzt...


Die positivsten Überraschungen sind Jubaea, die wie bereits geschrieben erst nach -15°C einen Vliesschutz + Minilichterkette bekam und völlig ohne Schaden geblieben ist.

Ebenso T. princeps, die nach -15°C ein Styroporhäuschen und Minilichterkette bekam. Tadelloser Zustand.

Ebenso erfreulich ist, dass die beheizten Palmen (Brahea, Butia, Phoenix und W. robusta ebenfalls bisher völlig ohne Schäden geblieben sind. So besteht zumindest die Hoffnung, dass der Sommer nicht ganz trübselig wird.

Übrigens, trotz der zwischenzeitlich recht milden Tagestemperaturen ist der Teich seit Dezember tiefgefroren.

Und hier zeigt sich wie vorteilhaft sonnige Lagen sind. Trotz über +4°C Tagestemperatur taut es in Schattenbereichen nicht! Die sonnigen Bereiche dagegen tauen schnell auf und dort ist der Boden absolut frostfrei.


Grüße
Claus

Hallo Claus, ähnlich sieht es bei mir aus. Sollten sich einige Kandidaten jedoch in 2009 erholen, so wäre ein ev. II. Schlag im nächsten Winter nicht gut.

Für mich bedeudet das, alles, was in 2009 wieder zum Leben erwacht, muß im nächsten Winter sehr gut geschützt werden.
Ich glaube nicht, das ein Sommer zur 100%igen Regeneration ausreicht.

Viel Erfolg mit Deiner teilweise Krankenstation bed. Pflanzen,

Lg

Claus-SI

Hallo Claus,
ist das bei den Basjoos ein Heizkabel oder hast du sie völlig ungeschützt in der Kälte gehabt? Ich werde im Frühjahr auch Basjoos auspflanzen und war bisher der Meinung ohne Komposter schaffen die es nie über den Winter...
Gruß Chris

Hallo Calus,

schön mal einen aktuellen Stand deines Gartens zu sehen.
Was aus der Dicksonia wird, würde mich auch interessieren.

Habe genau das gleiche Schadensbild an Sabals, Trachys, Butia capitata.

Deine Cordyline grün würde ich noch nicht aufgeben. Vielleicht zieht sie doch bald wieder Kraft und gewinnt den kampf. Meine sah erst super frisch aus und baute dann mehr und mehr ab. Jetzt stagniert sie und ich weiß auch noch nicht, in welche Richtung das geht.

Die Rote ist bei mir genauso matschig wie deine. Meine Kamelien haben auch teilweise die braunen Blätter und die meisten Blütenknospen sind erfroren.

Meine Chamaerops sehen dank frühzeitiger Vlieshaube noch recht gut aus.

Die Ch. cerifera haben nur Mulch bekommen, sehen trotzdem gut aus.

Alles was durch eine Styroporummantelung mit durchsichtigem Deckel geschützt war, sieht sehr frisch aus. betrifft eine junge Jubaea mit ungeteilten Blättern, eine kleine Butia eriospatha und eine Trachy princeps.

Bei mir sind die Gewinner Butia eriospatha (fast schadlos, nur Mulch und ein verspätetes Vlies), Trachy princeps und die Ch. ceriferas.

Alle Yuccas sehen unverändert aus! Auch Dasylirion wheeleri sah gut aus, bekam dann aber einen Nässeschaden nach dem Auftauen des Topfes.

Die Zitruspflanzen haben wohl tief geschlafen und sehen teilweise gut aus. Hängende Blätter und schlaffe Neutriebe mal nicht mitgerechnet.

Alles Ausgepflanzte dürfte wohl überlebt haben. Die Topfpflanzen müssen noch zeigen, ob oder ob nicht!

Hier werden jetzt die ersten Nächte mit 4 Grad Plus angesagt und tagsüber 7-9 Grad Plus...das sind neben all den aus dem Boden kommenden Frühlingspflanzen mal echte Lichtblicke.

Gruß

Andreas

Moin Claus,

auch hier ist der Boden seit Weihnachten nie richtig aufgetaut. Das macht den angeschlagenen Pflanzen offenbar immer mehr zu schaffen.
Da sind die Kölner eben doch etwas besser dran. - Was ich eigentlich von deiner Region (Niederrhein) auch gedacht habe?!

Der Winter hatte ja auch seine schönen Seiten - jetzt mal nicht aus Sicht der Palmen gesprochen -, aber langsam reichts. Es müsste mal richtig durchtauen. - Und März werden.

Olli.

Hallo Claus,

Danke für deinen Zwischenbericht aus deinem/eurem Garten. Für eine endgültige Schadensbilanz ist es aber sicher noch zu früh, die können wir bei einigen Pflanzen sogar erst Ende Mai ziehen.
Bei einigen Pflanzen zeigen sich die Frostschäden sofort nach der Frosteinwirkung, wie z.B. dem Großteil der Palmen.
Bei den Cordylinen scheinen die ausgereiften Blätter den Frost wesentlich besser wegzustecken, als der Vegetationspunkt mit den darüberliegenden Jungblättern.
Jedenfalls lassen sich kaum Zellschäden auf der Blattoberfläche erkennen.
Dennoch kippt unsere kleinere Cordy jetzt auch zur Seite, da sie eben vom Vegetationspunkt wegfault.


Hier lässt es sich noch besser erkennen, das Bild steht nicht auf dem Kopf.


Ein weiteres Problem stellt die aktuelle Wetterlage dar. Wie du schon richtig beobachtet hast, taut dein Teich trotz Plusgrade am Tag nicht auf. Die Spitzenwerte am Tag werden aber auch nur kurz erreicht, während es bis weit in den Morgen herein oft noch frostig ist. Bei Schattenlagen reicht der Restfrost im Boden, um diesen nicht auftauen zu lassen.
Jetzt noch der austrocknende Ostwind dazu und die immergrünen bekommen bei der zusätzlichen Sonneneinwirkung so richtig Stress.
Deiner Dicksonia, falls sie noch lebt, wird das nicht gut tun.
Das die Trachy-Sämlinge so gut aussehen, liegt wahrscheinlich an der Schneeschicht, die du hattest.

Also, abwarten und Tee trinken und auf Tiefdruckwetter hoffen.

Gruß

Christoph (COE)

Hallo Claus,

was mich sehr interessiert ist das Phänomen auf Deinem zweiten Bild. So sehen viele Blätter meiner Großen auch aus.
Von weiten sieht sie aus wie Deine Weibchen auf dem ersten Bild (meine ist auch weibl.) und bei der Druntersicht sind da auch diese Risse zu erkenn, wobei die sich immer deutlicher herausbilden. Also sie werden größer und sind nicht mehr zu übersehen.
Betroffen sind eher die oberen, jüngeren Blätter. Die Trachy bekam ab -12 Grad einen Schirm mit dem LuPo-Röckchen und wurde dann als es bis zu -19 Grad kalt war beheizt. Dann lagen die Temps da drinnen dauerhaft über -10, meistens so um die -6 bis -8.
Kannst Du oder jemand anders hier im Forum mal (verständlich) erklären, wieso das so ist, warum sich das jetzt weiter ausbildet und was mit den Blättern noch so passiert?
Wie gesagt, meine war nie den ganz tiefen Temps ausgesetzt. Hatte keine Verglasungen gesehen (ok war ja auch meistens dunkel) und Flecken und gekniffende Blätter hatte ich auch nicht bemerkt.

Thanks!

Guat gaon

Dirk

Hallo Claus,

T. princeps und die Jubaea sehen sehr gut aus. Was für einen Standort haben die: Schatten, Sonne, ...?

In sehr exponierter Südlage (Richtung Süden kilometerweit freier Acker) ist mir sogar ein Kirschlorbeer komplett braun geworden, während an allen nicht ganz so freien Lagen der gleiche Kirschlorbeer völlig intakt geblieben ist (u. a. auch am nur 1m entfernten Standort im Schatten des ersten Kirschlorbeers).

Gruß
Thomas

Hallo Dirk,

Bin kein Experte, von daher kann ich auch nur Vermutungen anstellen.
Sicher ist, das es sich bei den Frostrissen um Schädigungen 1. Grades handelt.
Das wird auch im Buch "Winterharte Palmen" von Stähler/Spanner unter Frostschäden so beschrieben. Demnach setzen solche Schädigungen auch schon bei moderatem Frost zwischen -5 und -10 Grad ein. Die Risse werden bleiben, aber die Zellen sind ja nicht geschädigt, also wird es eine rein optische Geschichte bleiben.
Das die Risse jetzt bei dir größer werden könnte an dem windigen Wetter liegen, daß die Risse weiter aufreißen lässt.
Das die Blätter überhaupt in Längsrichtung reißen, liegt wahrscheinlich an den parallelnervigen Blättern. Ich denke mal, die reißen aufgrund der Temperaturunterschiede ein.
Wie gesagt, sind alles nur Vermutungen, aber da gibt es sicher hier noch den ein oder anderen Experten.

Gruß

Christoph (COE)

TheChemist>In sehr exponierter Südlage (Richtung Süden kilometerweit freier Acker) ist mir sogar ein Kirschlorbeer komplett braun geworden, während an allen nicht ganz so freien Lagen der gleiche Kirschlorbeer völlig intakt geblieben ist (u. a. auch am nur 1m entfernten Standort im Schatten des ersten Kirschlorbeers).

TheChemist>Gruß
TheChemist>Thomas

Hallo Thomas,

ich denke, es wird sich bei dir um Prunus laurocerasus "Rotundifolia" (der mit den helleren größeren Blättern) handeln. Der gehört leider zu den empfindlicheren Lorbeerkirschen (wird heute beim Kauf meist nicht mehr drauf hingewiesen), die am schnellsten diese Trockenschäden bei lange gefrorenem Boden in Verbindung mit sonnigem Standort zeigen. Auch bei uns in der Gegend sind ganze Hecken in sonniger Lage vertrocknet, halbschattig stehende jedoch völlig ohne Schaden.

Gruß
der Bödi

Hallo Christoph, hallo Kreisstädter,

das Buch habe ich natürlich auch. Aber Schädigungen ersten Grades hören sich immer so nach Nixx an und ich finde es schon ziemlich dramatisch.
Und das mit dem eisigen Wind heute wird es dann ja wohl nicht besser machen!?
Interessanterweise haben die kleinen Trachies 40 - 60-cm-Stamm keinerlei Risse.
Die Ch.humilis sehen schei.. aus. Die eine ist wohl hinne, die andere sah auch schon mal besser aus.

Aber indoor eine gute Meldung: Meine seit einem Jahr (!) streikende Phoenix roebelenii schiebt nunmehr (Fußbodenheizung+Fensterplatz+Wasser) endlich wieder Grünes.
Da kam ein Jahr lang nur braunes Stroh (geschoben !) und nach und nach anfänglich krüppeliges Grün und inzwischen schon sogar Fiederblatt-Ähnliches!
Mit ihrem Meterstamm war sie meine schönste und kompletteste Palme. Hatte noch kurz vor dem Gezicke behauptet, daß man mit der keine Probleme kriegt. Das nehme ich hier demütig zurück und wäre froh, wenn die sich überm Sommer wieder erholt.

Guat gaon aus der größeren Stadt (COE) ... Kennst'e ja!

Dirk

Hallo Bödi,
...
dB>ich denke, es wird sich bei dir um Prunus laurocerasus "Rotundifolia" (der mit den helleren größeren Blättern) handeln. Der gehört leider zu den empfindlicheren Lorbeerkirschen (wird heute beim Kauf meist nicht mehr drauf hingewiesen), die am schnellsten diese Trockenschäden bei lange gefrorenem Boden in Verbindung mit sonnigem Standort zeigen. Auch bei uns in der Gegend sind ganze Hecken in sonniger Lage vertrocknet, halbschattig stehende jedoch völlig ohne Schaden.
...

keine Ahnung, welche Sorte das ist. Auf jeden Fall sieht man auf dem Bildausschnitt ganz gut, wie bei ein und derselben Pflanze die exponierten Zweige, die auch Sonne bekommen, Schäden haben, während die schattigen Stellen ungeschädigt sind:



Gruß
Thomas

Habe heute leider keine Fotos, aber folgt demnächst:

Auf meinem weiter oben in einem anderen Stadtteil gelegenen Pflanzgelände hat die Olive inzwischen ca. 70% braune Blätter, eine kleine Tessiner Trachy (10 cm hoch), die aber dort schon 4 Jahre ausgepflanzt ist, hat praktisch auch 70% beschädigte Blätter, und eine 70 cm hohe Trachy, die aber komplett im Schatten wächst und erst 2 Winter ausgepflanzt ist, hat auch böse Blattschäden, praktisch jedes Blatt bis zur Hälfte von der Spitze her geschädigt.

Die ausgepflanzten Agaven sind zwar weich, aber der Mitteltrieb lässt sich nicht ziehen, vielleicht erholen sie sich doch wieder.

Beim Vorbeifahren habe ich vom Auto aus gesehen, dass zumindest einer der vom Stadtgartenamt ausgepflanzten Eukalyptus fast komplett braun ist.

Einer von diesen hier, das Bild ist vom 11.01.2009.




Das ist natürlich ein harter Rückschlag, nachdem sich das sowieso gegenüber Exotenpflanzen sehr skeptische Stadtgartenamt wohl das erste Mal getraut hat, diese Pflanzen auch im Winter nicht auszugraben. Die wird man von Exotenauspflanzungen jetzt nach der Erfahrung nicht mehr überzeugen, sehr schade!

Inzwischen sind ja hier von einem Regionalsender für die Zeit von morgen bis Mittwoch nur noch bis maximal +4°C vorhergesagt, und ab Mittwoch wieder Schneefälle möglich. Anscheinend wissen die alle nicht, wie sich das Wetter wirklich entwickelt.

TMin-1,0°C, TAkt+1,8°C, heiter bis wolkig, trocken, windig

Hallo Claus,

für ein abschliessendes Resumee ist est derzeit noch zu früh. Jetzt kann man höchsten sagen, was mit Sicherheit geschädigt ist. Am Ende des Winters kann dann Bilanz zogenen Werden.

Auch bei mir kann man ganz eindeutig feststellen, dass die sonnig stehenden Exemplare keine bis ganz geringe Schäden haben, die fast sonnenlosen Palmen im Nordwestgarten teilweise schwere Blattschäden erhielten.
Keine deR palmen wurde am Blatt geschützt. Die beiden vor dem Haus erhielten nach der ersten harten Frostnacht ( knapp -15°C) und vor der härtersten Nacht ( -16,4°C) einen Lichterschlauch am Boden und um den Stamm.
Die PAlmen im NW-Garten haben die beiden entscheidenden Frostnächte völlig ungeschützt nehmen müssen. nicht einmal Mulch haben sie erhalten.
Am Morgen danach konnte man dann sofort die Schäden erkennen und da habe ich die große Weibliche ebenfalls mit einem Lichterschlauch versehen. Die Dreiergruppe bleib aber weiterhin völlig ungeschützt.
Die Weiblich ist an jedem ihrer Blätter geschädigt und nahezu alle Segmente sind wohl hinnüber. Der Reist der Blattspreite ist aber meist noch intakt. Der zentrale Speer scheint aber auch in Mitleidenschaft gezogen worden. Diese Palme steht am exponiertesten und hat daher auch die größte Kälte abbekommen. Bei der Dreiergruppe sind die exponiertesten Blätter an den Segmenten geschädigt, die tiefer liegenden Blätter, welche vor der Abstrahlung geschützt sind, sind meist völlig intakt. So hat es ausgerechnet die lKleinste der Drei nahezu schadlos durch den Frost geschafft. Das ist auch jene Palme, die kurz vor dem Frost eine ganze Gießkanne Wasser ins "Herz" geschüttet bekam.

Meine Chamaerops wurde in den kalten Nächten komplett geschützt und mit einer Glühbirne und einem Teil eines Lichterschlauches beheizt. Dennoch musste sie im Schutz bis zu -11,9°C ertragen.

Die Phoenix im Schutz sieht ebenfalls völlig unangetatest aus. Tmin in 2 Meter Höhe im Schutz war - 6,9°C Wie kalt es 4 Meter Höhe kann ich leider nicht sagen.


Grüsse,

Arnold

Hallo Berthold,

Der Eucalyptus sieht mir weder nach Gunnii, noch nach Perriniana oder Pauciflora aus, eher Richtung Globolus oder ähnlichem.
Wer so einen Eucalyptus auspflanzt muß mit dem Ableben rechnen.
Und in diesem Winter stehen alle Sorten auf der Abschußliste, es sei denn, man wohnt an der Nord- oder Ostsee.

Gruß

Christoph (COE)

TheChemist>keine Ahnung, welche Sorte das ist. Auf jeden Fall sieht man auf dem Bildausschnitt ganz gut, wie bei ein und derselben Pflanze die exponierten Zweige, die auch Sonne bekommen, Schäden haben, während die schattigen Stellen ungeschädigt sind:

TheChemist>Gruß
TheChemist>Thomas

Hallo Thomas,
....da hab ich mit meiner Vermutung wohl daneben gelegen mit dem "Rotundinfolia". Der sieht mir auf dem Bild eher wie ein "Schipkaensis Macrophylla" aus. Der ist eigentlich härter, wird aber nur bei guter Wasserversorgung für sonnige Standorte empfohlen. Egal - die Schäden an den Lorbeerkirschen sind schon deutliche "optische" Indikatoren für die winterlichen Verhältnisse dieses Jahr....

Gruß
der Bödi

Hallo Claus-Si,

ja, mag schon sein, dass die geschädigten Pflanzen im nächsten Winter geschwächt sind. Ich gehe aber nicht davon aus, dass nun jeder Winter ähnlich hart wird wie dieser und werde deshalb auch grundsätzlich bei meiner Winterschutzstrategie bleiben. Wenn ich nun wegen der Erfahrung dieses Winters jeden Winter sämtliche Exoten schützen wollte, könnte ich gleich den gesamten Garten einpacken. Der Aufwand ist mir aber dann doch zu groß. Im Übrigen denke ich, dass dieser Winter (bisher) schon so ziemlich das härteste war, was wir hier zu erwarten haben und dafür finde ich das bisherige Ergebnis noch ganz passabel. Klar, es gibt Verluste, aber damit muss man nun mal rechnen. Ich bin mal gespannt, wie viele der völlig selbstverständlich als winterhart eingestuften Pflanzen wie Rosen & Co. den Winter nicht überstanden haben, ohne das jemand eine Silbe darüber verliert. Manche Rückschläge dieses Winters sind zwar nicht schön, aber als positiv denkender Mensch erfreue ich mich eher an den Exoten, die überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben.

Hallo Chris,
ja, die Basjoos dort waren völlig ohne Schutz. Letztes Jahr haben sie es überlebt, mal sehen ob es dieses Jahr auch noch was wird.
Natürlich habe ich einige Basjoostämme auch mit Kompostmethode überwintert und andere stehen auch im Keller und warten darauf wieder ausgepflanzt zu werden.

Hallo Andreas,
auf die Dicksonia bin ich auch gespannt. Leider wird sich erst Mai/Juni zeigen ob sie überlebt hat, da erst dann mit neuen Blättern zu rechnen ist. Um den Baumfarn wäre es in der Tat sehr schade.
Mehr per Mail… ;-)

Hallo Olli,
der Niederrhein gehört eigentlich zu den wintermildesten Gegenden in Deutschland und normalerweise ist es hier auch milder als in Köln zum Beispiel. Dieses Jahr ist wohl alles anders, obwohl die Temps im Vergleich zu Köln nahezu identisch sind. Bodenfrost gibt es hier allerdings nur dort, wo die Sonne den Boden nicht erreicht.

Hallo Christoph,

ja, das Problem der Cordys ist, dass der „Stamm“ einfach wegfault. Na ja, vielleicht triben sie ja noch mal aus. Die Blätter meiner grünen Cordy sind seit der Kälteperiode tief dunkelgrün und auch nicht mehr heller geworden. Ich denke, die werden nichts mehr. Wenn es wärmer wird werden die sich bestimmt verabschieden.
Ja, das derzeitige Wetter ist nicht optimal. Heute ist es besonders unangenehm durch den starken Wind. Hier ging die Temperatur vorhin mal für 10 Minuten über 0°C, das wird den Pflanzen wenig geholfen haben. ;-)
Meiner Dicksonia gefällt das bestimmt nicht. Allerdings gieße ich sie nun tagsüber regelmäßig wenn sie in der Sonne steht. Wenn es nachts dann sehr kalt wird kann ich zur Not den Lichtschlauch einschalten den ich vorsorglich drumgelassen habe.

Hallo Dirk,
Frostrisse entstehen je nach Trachy bereits ab etwa -10°C (bei mir jedenfalls) Ich denke auch, dass die Vergrößerung dieser Risse auf den Wind zurückzuführen ist. Problematisch ist, dass diese geschädogten Blätter m.E. bei künftigen Frostperioden wesentlich empfindlicher sind.

Hallo Thomas,

die Jubaea steht sehr sonnig und bekommt selbst im Winter von morgens bis zum Nachmittag direkte Sonne. Zusätzlich ist sie durch den Bambus vor Wind aus Nordost gut geschützt.

Die T. princeps steht ebenfalls vollsonnig (von morgens bis abends) auf einem Hügel meines Bachlaufs. Gerade deshalb ist dort eine besonders gute Mulchung besonders wichtig, da der Boden dort schnell friert.
Die Unterschiede zwischen sonnigen und schattigen Standorten werden auch in meinem Garten sehr deutlich. Meiner Beobachtung nach ist es aber so, dass an schattigen Plätzen die Schäden weitaus größer sind (bis zum Totalschaden), während die Schäden an sonnigen Orten wesentlich geringer sind, aber durch die Braunfärbung der Blätter viel dramatischer aussehen. Ein gutes Beispiel sind meine Trachies. Die sonnig stehende hat etwa 70% Blattschäden,sieht aber durch die braunen Blätter sehr schwer geschädigt aus, während meine Schattentrachy zwar nach wie vor aus der Entfernung grün erscheint, bei näherer Betrachtung aber deutlich wird, dass praktisch 100% der Blätter erfroren sind.

Hallo Arnold,
ja, was Sonne/Schatten angeht habe ich gleiches gerade oben beschrieben.
Bei mir hatte ich den größten Stamm des Dreiertuffs mit 10l Wasser beglückt. Die ist zwar auch geschädigt, hat aber die Kälte mit am besten überstanden. Die Neutriebe sehen bisher einwandfrei aus.


Grüße
Claus

Hallo Claus,
ich bin auch eurer Meinung, daß ein sonniger Standort bei wärmeliebenden Exoten wesentlich günstiger ist - wenn man dann den Boden auftaut, um rechtzeitig für den Nachschub an Wasser zu sorgen. Bei dem oben genannten "normalen" Kirschlorbeer macht das natürlich kein Mensch und deswegen die relativ großen Trockenschäden in sonniger Lage dieses Jahr.

Gruß
der Bödi

Hallo Bödi und Claus,

...
dB>ich bin auch eurer Meinung, daß ein sonniger Standort bei wärmeliebenden Exoten wesentlich günstiger ist - wenn man dann den Boden auftaut, um rechtzeitig für den Nachschub an Wasser zu sorgen. Bei dem oben genannten "normalen" Kirschlorbeer macht das natürlich kein Mensch und deswegen die relativ großen Trockenschäden in sonniger Lage dieses Jahr.

Ich sehe noch eine andere Möglichkeit, warum vollsonige Standorte zumindest bei meinem Kirschlorbeer stärkere Schäden zeigen:

Die Schäden sind in sternklaren Nächten entstanden, in denen die Strahlungskälte den Ausschlag gab. Die zum Süden hin völlig offenen Standorte sind aber bzgl. der Strahlungskälte zumindest in meinem Garten wesentlich exponierter als alle Schattenstandorte. Bei den Schattenstandorten schützen entweder andere Bäume/Sträucher oder Bauwerke. Ich glaube daher nicht daran, dass Frosttrocknis die Ursache der Schäden ist, sondern das größere effektive Temperaturminimum. Das zeigt m. E. auch gerade das Schadbild an einer Einzelpflanze, wo nur an den exponierten Ästen die Schäden auftauchen, an den Ästen im Schatten dagegen nicht.

Gruß
Thomas

Hallo Claus,

echt erstaunlich, dass es bei Euch auch zu solchen Schäden kommen konnte. Deine Trachys sehen aber trotzdem noch relativ gut aus; zumindest Teile der Fächer sind noch grün. Hier sieht es wesentlich bescheidener aus zum großen Teil.

Ja, die Zeit kann einiges davon wieder grün machen, sicher. Aber richtige Vorfreude auf den Garten im Frühjahr habe ich - ehrlich gesagt - noch nicht.

Werde zu gegebener Zeit berichten und so lange allen Exotengärtnern (wirklich allen!) die Daumen drücken auf wenig Schäden/Verluste.

Grüße
Claudi