Hallo zusammen,
AKTIV oder PASSIVSCHUTZ. Für beide Methoden gibt es gute Gründe, die auch hier im Forum schon oft aufgeführt wurden.
Man kann und sollte nicht pauschalisieren und im Grunde besteht ja hier im Forum relativ große Einigkeit zum Thema Winterschutz.

Viele Exotenfreunde haben allerdings aus den Erfahrungen der letzten Jahre ihre Lehren gezogen und was man aus heutiger Sicht sagen kann,
so ist die Euphorie ungeschützter Palmen mitten in Deutschand doch sehr rückläufig.
Selbst im innerstädtischen Großstadtklima geht der Trend "winterharter Palmen" mehr in Richtung permanenter Winterschutz.

Ein paar Fotos aus Frankfurt/M

Diese Trachy kenne ich seit 8 Jahren aber wahrscheinlich steht sie schon ein paar Jahre länger dort. Jeden Winter verbringt sie ungeschützt und zu jeder Jahreszeit sieht sie Top aus.
Sicher trägt auch die schöne Hausfassade einiges zur Optik bei.



Eine ca.7-8m Trachy.
Sie wird jedes Jahr geschützt. Zwar baut der ukrainische Villenbesitzer den Schutz nicht selber auf... aber das ist jetzt nicht das Thema



Der Schutz sieht aus der Nähe betrachtet schon sehr sehr aufwendig aus. Am Stamm hängt ein Versorgungskabel...
sehr wahrscheinlich für einen Lichtreschlauch.



Innerestädtisches Mikroklima? Zumindest für diese Trachys über die Jahre kaum ein Trost.



Das so begünstigte Mikroklima wird m.E. sehr oft überbewertet. Dieses Foto zeigt doch recht deutlich, welche Auswirkungen die Winter in Deutschland auf lange Sicht haben.
Noch ein paar weitere Winter später und die Substanz der Trachys ist aufgebraucht. Diese stehen etwas mehr als 10 Jahre hier, direkt am Palmengarten.



Nizzapark
Hier wird geschützt und selbst mit dieser Schutzmethode sind zum Teil erhebliche Frostschäden im Frühjahr erkennbar.
Man vermutet unter dem engen Vlies kaum, welch schöne Palmen darunter sind.
Hier einmal zum Vergleich die exakt gleichen Blickwinkel Sommer/Winter

WINTERANSICHT:


SOMMERANSICHT


WINTERANSICHT


SOMMERNSICHT


Vielleicht für den ein oder anderen einmal interessant zu sehen, dass auch in einer Großstadt permanenter Winterschutz durchaus ein Thema ist.

v.G.
-klaus-

Hallo Klau,

Danke für die Bilder...abgesehen vom erfrischenden Grün der Sommeransicht, auch immer wieder interessant wie mancher eine hohe Trachy schützt.
Leider gehe ich davon mittlerweile aus, dass man nach einigen Jahren eine neue Trachy daneben besser nachpflanzt.

Trachys sind zwar ein super und lange wintertaugliches Exotengerüst, wachsen einem aber eben schnell über den Kopf...Respekt vor all den hohen Schutzmaßnahmen.
Vor allem wenn man es jedesmal selber anbringt und nicht machen lässt. ;-)

So eine hohe Trachy wie auf dem ersten Bild hat Michael aus Oberhausen auch bei sich. Super Palme...ich glaube es sind sogar zwei...noch haben sie weiterhin noch locker ein Obergeschoss als Schutz. So nahe am Haus funktioniert es bisher ganz gut.
Da sind wir mit einem Bungalow echt benachteiligt. :-(

Viele Grüße und schöne letzte 2013er Tage

Andreas

Hallo Klaus,

vielen Dank für die Bilder. Interessant zu sehen wie die im Winter und Sommer aussehen.
Schön ist natürlich ein sehr relativer Begriff und mit einer voll belaubten Trachy wären diese Winterschutzmaßnahmen nicht möglich.

Allerdings stimmt natürlich auch, dass eine Trachy mit kleiner Krone immer noch schöner ist als eine tote Trachy. Ich denke, jeder muss für seine Klima-/Wetterbedingungen das Optimum herausfinden - auch wenn man dabei mal schmerzliche Erfahrungen machen muss...

Grüße
Claus

Hallo Klaus,

danke für die Bilder. :o)

Hast du eine Ahnung, ob bei den letzten beiden Bildern die Trachys noch zusätzlich beheizt werden? Oder dienen diese Plastikrohre nur zur Stütze für das Dach und die Hauben?
Und sind diese Hauben normale Vlieshauben oder welches Material ist das? Falls du es weißt ... ;o)
Danke für eine Antwort.

LG
Enrico

Hallo Andreas,
mit einer Trachy habe ich mal begonnen und in den Anfängen konnte eine Trachy gar nicht schnell genug wachsen. Schnell zeigte sich aber, dass in meiner Region Passivschutz nicht ausreicht. Im Laufe der Jahre habe ich mich dann von den Trachys getrennt und von fünf blieb nur noch eine übrig. Sie ist jetzt irgendwo zwischen 2,5-3m. und noch gut zu schützen.
Nichts gegen Trachys, ich finde sie nach wie vor als schöne und pflegeleichte Exoten, die noch am ehesten als winterhart bezeichnet werden können aber wenn ich nun schon permanent schützen muss, dann bevorzuge ich doch eher Fiederpalmen. Sie wachsen deutlich langsamer, so dass es sich viel eher lohnt, einen Schutzbau für viele Jahre zu kostruieren und der optische Eindruck ist einzigartig schön.
Andreas, dann bist Du jetzt stolzer Kölner Bungalow-Besitzer :-)
Köln wäre auch ganz meine Stadt. Ich kenne noch recht gut Deutz, Longerich, Bocklemünd und natürlich die Hohe Straße. Deine Grüße gebe ich gerne zurück und wünsche Dir einen schönen Jahreswechsel. Man liest sich.

Hallo Claus (W),
was den Vliesschutz im Nizzapark betrifft, so sehe ich es auch so, wenn die Palmen große Kronen hätten, wäre der Schutz in dieser Säulenform nicht möglich. Was mich aber beeindruckt hatte, war die Konstruktion vom ersten und zweiten Foto, auch wenn dieser wohl mind. 3 Personen beim Aufbau benötigt. Stabil und ausreichend sturmsicher scheint er zu sein und genügend Volumen hat er im Kronenbereich auch. Viele Möglichkeiten gibt es allerdings in dieser Höhe auch nicht mehr.

Erinnerst Du Dich noch an meine Fotos von der Butia? Du hattest geschrieben, ich sollte gut auf sie aufpassen (schlechte Regeneration im Schadensfall). Für die Butia habe ich eine Art "Bausatz" konstruiert. Alle Teile sind mit Stockschrauben versehen und werden ausschließlich mit Flügelmuttern gehalten. Das Grundgerüst wird im Boden in einbetonierte Rohre geschoben (die Idee stammt ursprünglich von Jürgen (Bödi)). Ich hoffe dass mir dieser Schutz ein paar sorglose Winter bietet. Zumindest habe ich meinen Teil dazu beigetragen.


Hallo Enrico,
um welches Vlies es sich bei dem Schutz handelt, kann ich dir leider auch nicht sagen. Die obere Kappe bzw der Deckel oben drauf scheint aus Kunststoff zu bestehen und soll wohl das Wasser etwas abhalten. Beheizt wird wohl eher nicht, denn die Materialien würden kaum die Wärme halten. Der Nizzapark ist ca.1,5Km lang und es stehen zig von diesen Vlieshauben dort. Die alle zu beheizen wäre der Stadt auch sicher zu aufwendig.
Vielleicht hilft Dir ein Detailfoto ja etwas weiter. Die Haltestangen sind eindeutig aus Aluminium.





...und noch zwei Ansichten vom Park im Sommer. Vielleicht eine willkommene Abwechslung in diesen Tagen.





v.G.
-klaus-

Hallo Klaus,

danke für deine Antwort und die weiteren Fotos. Okay, Aluminium - konnte man auf den ersten Fotos nicht erkennen. Ja, die Dächer oben könnten so runde Deckel von Regentonnen sein. Und die Hauben eventuell selber aus Vliesstoffen genäht. Finde diesen Winterschutz gar nicht schlecht, da ich bei mir hauptsächlich auch nur passiv schützen kann. Stromanschluss kann ich zwar von der Nachbarin benutzen, aber nicht dauerhaft und nur, wenn die Temperaturen mal die - 10 Grad knacken. Auf mehr wollte sich die Nachbarin aus Sicherheitsgründen nicht einlassen, da sie den Anschluss auch nur durch einen Bekannten verlegen lies und im letzten Winter durch einen herabfallenden Eiszapfen die Leitung gerissen ist. Naja, besser als gar nix.
Gut finde ich auch, wie man auf deinen Fotos sehen kann, diese Gitter im Wurzelbereich, die dann einfach mit Mulch aufgefüllt werden - tolle Idee.

LG
Enrico

So, ich habe jetzt einfach mal der Stadtverwaltung von Frankfurt a.M. eine E-Mail geschickt, mit der Bitte um Weiterleitung, um mal genauere Infos zum Winterschutz der Trachys dort im Nizzapark zu erhalten. Ich hoffe, dass ich von da eine Antwort bekomme. Allerdings ist die Verwaltung dort erst wieder ab dem 06.01. besetzt.

Die Infos würde ich dann gern hier zur Verfügung stellen. Ich denke, dass es sicherlich allgemein mal von Interesse ist ...

LG
Enrico

So, ihr Lieben,

hier nun die langersehnte Antwort des Grünflächenamtes Frankfurt a.M. zu ihrem Winterschutz der Trachys im dortigen Nizza-Park:

"der Winterschutz besteht aus einem Teichvlies. Oben wo die Last aufliegt ist ein Zeltstoff eingearbeitet.

Hinsichtlich des Winterschutzes mit einer Holzkiste können wir Ihnen mitteilen, dass diese doppelwandig ist und der vorhandene Zwischenraum mit Styropor ausgefüllt ist. Wenn die Kiste über die Palme gestülpt ist, wird anschließend trockenes Laub eingefüllt."

Auch wurde mir noch mitgeteilt, dass der Vliesstoff wohl nicht unter 600 g/m² liegen würde und 200 g/m² wohl zu dünn wäre (es gibt so ab 200 bis 1000 g/m² Teichvliese). Konnte mir die Dame aber nicht mehr genau sagen, da die Beschaffung schon zu lange zurückliege und von einer Werkstatt geliefert wurde ...

LG
Enrico