Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und weiß, über das Thema wurde wirklich viel geschrieben.
Die Dinge über Auxin usw. habe ich auch so weit verstanden.
Nachdem ich vor einigen Jahren eine Hanfpalme kaputt gepflegt hatte (zu viel Winterschutz - bekam dann einen Pilz), möchte ich jetzt alles richtig machen und lange viel Freude an den Pflanzen haben.

Am Samstag habe ich zwei neue Exemplare abgeholt, diese erst mal in Töpfe gesetzt und gut gewässert.
Ziel ist es, die Pflanzen im Freien zu pflanzen. Ich wohne in der Pfalz in der Nähe von Speyer; dürfte daher kein Problem sein.
Die Wurzeln gehen etwas über den Stamm hinaus, dürfte somit alles in Ordnung sein, dennoch möchte ich die Pflanzen vor dem Einbuddeln vorbereiten.

Ich habe mir bei Deutsche Phytoengineering 1 Dose mit IAA / Indol-3-essigsäure (Auxin) ≥ 99 % 1 g bestellt und werde davon 0,5 g in Ethanol auflösen, Wasser dazu ... usw.
Ich habe vor, die Pflanzen dann 1-2 Stunden in der Auxinlösung zu wässern, sie dann auszupflanzen und nochmal mit Auxin zu gießen. Ist das so weit in Ordnung, oder soll ich die Palmen erst mal wieder in den Topf setzen und warten, bis sie mehr Wurzeln gebildet haben?
Ein Landschaftsgärtner hat mir zudem geraten, bei der Bodenvorbereitung Lavasplit einzuarbeite. Das würde ggfls. Staunässe verhindern, für eine Feuchtigkeitsregulierung sorgen und den Boden auch lockerer halten. Ich denke, falsch kann das nicht sein. Ob es notwendig ist, ist eine andere Sache. Was denkt ihr?

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

willkommen. - Hier im Forum werden sie geholfen. Sich hier zu melden ist schon mal eine gute Idee.

Leider sieht man nun gerade von den Wurzeln auf den Bildern nix. Allerdings ist das Verhältnis Pflanzengröße/Pott ungünstig und auf Bild vier scheinen sich die Blattsegmente zusammenzufalten. Das deutet auf abgestochene Wurzelballen hin und ein Mißverhältnis zwischen Blatt- und Wurzelmasse.
Bei der Dosierung von Auxin bin ich überfragt. Da gibt es hier aber erfahrene Teilnehmer. Wenn du sie in diesem Jahr noch auspflanzen willst, könntest du sie auch direkt ins Freiland setzen, müsstest dann aber wohl mit Pflanzpfählen stabilisieren. Dann könnten sie aber bis zum Herbst schon einigermaßen einwurzeln.
Ein Argument, sie vorerst im Topf zu belassen ist die Wärme, die dann stärker auf den Wurzelballen zugreift als im Erdreich. Dadurch sollte sich das Wurzelwachstum beschleunigen. Allerdings hat sie dann später im Jahr auch weniger Zeit, sich noch am Standort zu etablieren und dort zu verankern.
Man kann solche Ware schon hinbekommen. Sie braucht aber halt mehr Zeit als gut durchwuzelte Palmen in größeren Kübeln. Dafür sind sie in der Regel billiger.
Die sicherste Variante wäre sicherlich, wenn du sie in diesem Jahr in großen Kübeln mit Auxin gut bewurzelst und dann im nächsten Jahr auspflanzt.

Grüße und viel Erfolg.

Olli

Hallo Stefan,
Mit d

Hallo Stefan,
Mit dem Auxin ist das so eine Sache,. Verwendet du zu wenig, ist es wirkungslos. Verwendet du zu viel, bewirkt es genau das Gegenteil. Es wirkt als Wachtumshemmer. Diese Wachrumshemmung wird auch in der Landwirtschaft angewendet.
Also ich würde dir von der 2 stündigen Wässerung dringend abraten. Der Einsatz sollte auch nur erfolgen, wenn die Wurzel geschwächt sind. Wenn möglich aus pflanzen und dann das Auxin direkt in verdünnter Lösung an den Stamm gießen. Dazu eine Lösung verwenden von 15ml Auxin auf 10 l Wasser.
Das mit dem Lavasplitt ist schon ein guter Hinweis. Besser wäre noch Blähton. Gibt preiswert in jedem Baumarkt von Knauf als Ausgleichsschüttung.

Viel Erfolg und viele Grüße aus der Lausitz

Manfred

Vielen Dank für den schnellen Hinweis.

Klar, die Töpfe sind zu klein; sind auch nur dazu gedacht, die Pflanzen erst einmal unterzubringen und eine "Erstversorgung" durchzuführen.

Die Palmen waren beim Händler eingegraben und haben dort angeblich ohne Winterschutz überwintert (beim Ausgraben war ich dabei). Ich finde, dafür sehen sie, wenn die Agaben so stimmen, noch gut aus. Ein Missverhältnis zwischen Pflanze und Wurzelmasse besteht, das stimmt. Meine Aufgabe wird es jetzt sein, die Palmen entsprechend zu Pflegen, dass sie groß und stark werden

Dass das Auxin auch als Wachstumshemmer Anwendung findet, war wir nicht bekannt. Ich werde dann wohl von dem "Bad" Abstand nehmen, die Palmen auspflanzen und mit der Auxinlösung entsprechend gießen.

Was meint ihr, soll ich beim Auspflanzen gleich Langzeitdüngen hinzugeben? Ich habe da einen Baum- und Heckendünger von Osmo, oder soll ich mich erst um die Wurzeln kümmern und in ein paar Wochen die Düngung vornehmen?.

Vielen Dank für die Hinweise und Ratschläge.

Ich habe mal eine ziemlich große Chilenische Tanne (Araucaria, 1,50 m) im Topf gekauft, die dort nur im Drahtballen stand. Obwohl mein Lieferant von seinem Produzenten bisher nur gute Ware erhalten hat, sind ihm aus dieser Lieferung viele der Tannen eingegangen. Ich habe beim Einpflanzen einen "Wurzelaktivator" der Erde beigemischt (von Dehner). Ob das daran lag oder am Glück weiß ich nicht - jedenfalls ist die Tanne ohne Probleme von Anfang an weitergewachsen.

Geschichte Nr. 2
In 2012 erfror fast meine Topf-Trachy (60 cm Stamm, Topf-Durchmesser 50 cm) in der ungeheizten Garage: Topf war komplett gefroren und 80% der Blätter tot - mindestens 60% der Wurzeln waren danach kaputt und wurden mit einem Messer abgeschnitten. Ich habe den kompletten abgeschnittenen Ballen mit Holzkohlepulver eingerieben und die Pflanze in neues Substrat eingetopft - auch mit Wurzelaktivator. Sie sieht heute wieder prima aus...
Grüße Florian

Hallo,
ich habe eine Trachy bei meinem Bruder ausgepflanzt, die vorher 2 Jahre im Topf stand und dementsprechend gut durchwurzelt war. Sie steht nun seit 2 Jahren in der Erde (jetzt das dritte Jahr) und hat schon 2 Winter ohne Schutz überlebt, wobei sie nur schlecht gewachsen ist, mit leichten Winterschäden (tiefste Temp = -12 °C). Erst dieses Frühjahr scheint sie sich etabliert zu haben und wächst recht gut. Will sagen: selbst mit guten Wurzeln hat die Bewurzelung trotz Wässerung 2 Jahre gedauert, in denen sie schlecht gewachsen ist (im Vergleich zu anderen Trachys). Nun stelle ich mir das ganze bei einer Trachy mit so wenig Wurzeln noch schwieriger vor, wobei natürlich ein ordentlicher Winterschutz einiges vereinfachen kann. Ich würde sie auch eine Vegetationsperiode im Topf anwurzeln lassen und sie nächstes Jahr auspflanzen. Bei guter Vorbereitung und Winterschutz kann eine Auspflanzung natürlich trotzdem funktionieren. Kommt immer darauf an, wie viel Aufwand man betreiben will. Was den Langzeitdünger angeht: Ich denke biologischer Dünger wie Hornspäne kann da nicht falsch sein, da er von den Mikroorganismen erst soweit umgewandelt werden muss, bis er der Pflanze dann zur Verfügung steht. Eine Verbrennung durch Überdüngung müsste demnach auch vorgebeugt sein.

Gruß Robi

Wenn du Platz zum überwintern hast würde ich sie auf jeden Fall ein Jahr noch im Topf lassen und auf Nummer sicher gehen.
Wenn du allerdings als Alternative hast sie im Topf draußen stehen zu lassen, dann besser einpflanzen, da sonst die Gefahr noch größer ist den Winter nicht zu überleben.

Zitat von Stefan-L. im Beitrag #1

---

Nachdem ich vor einigen Jahren eine Hanfpalme kaputt gepflegt hatte...

---

Hallo Stephan,

Du hast sicherlich Recht. Weniger ist manchmal mehr. Klar, die Palmen sind gestresst und lassen vielleicht deswegen etwas die "Ohren" hängen. Grundsätzlich scheinen sie aber in einem nicht schlechten Zustand zu sein.

Das mit der Bodenaufbereitung werde ich sicher machen. Das mit dem Auxin überlege ich mir dann nochmal. Ansonsten braucht man halt Geduld.

Gruß

Stefan

Am Wochenende habe ich mich an die Arbeit gemacht und versucht, einen Mittelweg zu finden.

Da ich keine Möglichkeit habe, die Palmen im Topf zu überwintern, habe ich sie ausgepflanzt.

Die Pflanzgrube habe ich großzügig ausgehoben und die Pflanzerde mit Lavasplit und etwas Osmo Baum- und Heckendünger gemischt. Nach dem Pflanzen habe ich die Palmen dann mit Pfählen gestützt und mich dann doch an das Auxin gewagt. 15 ml in 10 Liter wie beschrieben an den Stamm gegossen und dann etwas abgedeckt.

Jetzt warten wir mal den Sommer ab und halten den Wurzelbereich immer schön feucht. In einigen Wochen werde ich mal vorsichtig nachschauen, ob die Auxinkur ihre Wirkung zeigt. Ich werde berichten.

Danke an alle, die mich mit Ratschlägen versorgt haben. Ich denke, das Ergebnis wird auch Euch interessieren.

Gruß

Stefan

Zitat von Stefan-L. im Beitrag #11

---

In einigen Wochen werde ich mal vorsichtig nachschauen, ob die Auxinkur ihre Wirkung zeigt.

---

Nein, keine Sorge, ich werde mir die Arbeit nicht machen und die Wurzeln freilegen.

Vielleicht kann man ja unter der obersten Erdschicht sehen, ob sich was getan hat. Ansonsten sollte man schon erkennen, ob es den Pflanzen besser geht. Stephan Du hast Recht, die Palmen brauchen Ruhe um sich zu regenerieren. Das geht halt alles nicht von heute auf morgen.

Zitat von Stefan-L. im Beitrag #13

---

Vielleicht kann man ja unter der obersten Erdschicht sehen, ob sich was getan hat. Ansonsten sollte man schon erkennen, ob es den Pflanzen besser geht.

---

Hallo Stephan,

was meinst Du mit mineralischem Dünger?

Bei dem Oscorna Baum- Strauch- und Heckendünger handelt es sich doch um ein organisches Produkt. Ich habe die normale Gartenerde mit Komposterde, dem Lavasplit und dem Oscorna Dünger versetzt. Ich bin davon ausgegangen, dass das so in Ordnung ist.

Den Pflanzbereich habe ich etwas abgedeckt, damit die Stelle feucht bleibt und achte darauf, regelmäßig zu gießen.

Jetzt warte ich mal ab, was passiert.

Mit welchem Material hast Du die Pflanzscheibe abgedeckt? Für die Wurzelbildung wäre es möglicherweise hilfreich, wenn die Abdeckung der Pflanzscheibe eine schnelle Erwärmung und Durchlüftung des Erdreiches fördert bzw. ermöglicht. Rindenmulch wäre da m.E. aus mehreren Gründen z.B. keine gute Variante ...

Hallo Phrapo,

zum Abdecken habe ich wenige Zentimeter Lavagranulat genommen. Ich denke, das dürfte durchlässig genug sein, ist leicht und dürfte dennoch einem zu schnellen Abtrocknen entgegenwirken.

Gruß

Stefan

Habe ich bei meiner Brahea-Anflanzung dieses Jahr genauso gemacht. Ich denke, dass dies einer guten Belüftung / der Erwärmung des Erdreiches und einem schnellen Abtrocknen der Pflanzscheibe zuträglich ist und so auch funktionieren sollte.

Bei den restlichen Neuanpflanzungen habe ich die Pflanzscheiben einfach im "Erdzustand" belassen. Und auch da sieht es momentan schon ganz gut aus, da bereits deutliches Wachstum eingesetzt hat (Trachy, Jubaea und Brahea). Meine Phoenix zickt allerdings. Die Ursachen dürften hier aber eher nicht in einer mangelhaften Abdeckung der Pflanzscheibe liegen. Sondern in meiner Ungeduld und einem zu frühen Auspflanzen. Da ist jetzt erst einmal Geduld angesagt ...

Viel Erfolg Dir!

Stephan

Zitat von Stefan-L. im Beitrag #15

---

was meinst Du mit mineralischem Dünger?

---

Moin Phrapo,

du hast ne Brahea im Raum Schwerin ausgepflanzt? Respekt! Würde mich über regelmässige Updates freuen, wie die sich entwickelt...

Gruß Frank