Guten Abend allerseits,

@DarkFrog (sind ja gerade mehrere Dirk´s beteiligt)
Gut gekontert. - Schöne Princeps. Es gibt hier ja seit Jahren auch noch jemanden mit dunkler Kellerüberwinterung einer Phoenix. Bislang scheint das gut zu gehen.
Solange kein Wachstum einsetzt kann man bei den frostharten Arten wohl aus einem recht breiten Temperaturspektrum auswählen, ohne der Pflanze zu schaden. Hier heizen ja Leute ihre Phoenix ab -5°C und die Pflanzen sehen phantastisch aus. Dass die Princeps unter den Bedingungen schlechter aussähe ist unwahrscheinlich, aber offenbar schaden die +5°C ja auch nicht und wenn das Ergebnis so aussieht, wie von dir gezeigt, ist das ja völlig o.k. Wann setzt denn wohl das Wachstum ein? +10°C wären vermutlich zu viel?!
Wie lange ist das arme Pälmchen denn durchschnittlich in dem stickigen, dunklen Isolierpaneelekasten? ;-)
Meine Phoenix ist in Frostphasen auch in Dunkelhaft. Der Schutz wird aber bei Plusgraden gleich geöffnet. So kommt meistens keine lange Zeit am Stück zustande. Da ich sie bei etwa 0°C halte hoffe ich zudem, dass die Inaktivität zu einer besseren "Dunkeltoleranz" beiträgt.

@owet, Karsten and all
Natürlich spielen die zu erwartenden Tiefsttemperaturen der jeweiligen Region die entscheidende Rolle bei den Winterschutzvorbereitungen. Da geht man in kälteren Regionen gezwungener Maßen anders ran als am Niederrhein. Wenn ich das Bild (mit Temperaturangabe) von Karsten sehe weiß ich, dass meine Schutzmaßnahmen jetzt auch bereits ganz anders aussehen müssten. Und wenn owet von 10 Wochen Dauerfrost schreibt darf man auch bei den Trachys die kurzfristig möglichen Tiefsttemperaturen getrost vergessen.
Hier im etwas milderen Westen (bei mir) und viel milderen Westen (bei Claus) lief die Sozialisierung wohl eher so ab:
Als es vor Jahren (auch in der Presse) um "in Deutschland auspflanzbare Palmen" ging, waren mein Sportsgeist und meine Neugierde geweckt. Was ist da möglich? Wie weit kann man gehen? Bei dieser spannensten Herausforderung meines Gärtnerdaseins hatte ich halt nicht so sehr das Modell vor Augen, Trachys im Vollschutz bei +5°C zu halten. Dazu hätte es der Kunde von frostharten Palmen nicht bedurft. - Und so stellt man sich halt ein paar Trachys mehr hin, wirft im Notfall eine Plane drüber und guckt, wie lange es gutgeht. Und weil es hier sehr lange gut geht stehen halt ein paar mehr Pälmchen rum als ich unter anderen Vorzeichen schützen wollte/könnte. Außerdem stehen seit letztem Jahr experimentell ein paar kleine Exemplare am Altbau meines Arbeitsplatzes an besonders begünstigten Stellen.
In den kälteren Gebieten kann man diesen experimentellen Ansatz in der Regel wohl leider gleich vergessen. Es sein denn, es gibt aus irgend einem Grund besondere Abwärme an Gebäuden oder Lüftungsschächten.
Ob man seine Trachys deshalb gleich bei +5°C halten MUSS ist eine andere Frage und lässt mich zum eigentlichen Anliegen zurückkehren, dass man bei der nächsten Auspflanzung zumindest mal daran denkt, dass unter solchen Bedingungen nicht nur Trachys zur Auswahl stehen.

Grüße.

Olli

hmmm

wenn man so drüberscrollt dann kommt man am ehesten zu dem Schluss, dass Palmen überall dort gut gedeihen wo Menschen sich um deren Gedeih sorgen. Genauso soll es doch auch sein, oder? Unsere klimatischen und andere Verschiedenheiten bieten uns doch die einmalige Gelegenheit Gemeinsamkeiten herauszufiltern und diese als Regeln zu akzeptieren. Jeder wird wissen wie weit seine Bedingungen von dem Optimum abweichen. Die Abweichung selbst ist doch das was unser Hobby so interessant macht. Wir wünschen uns alle eine Welt die anders läuft als das gängige Bild und wir tun alles dafür. Wir wünschen uns eine Welt in der Arten wachsen wo sie nur können, weil wir es so wollen. Wir wünschen uns eine Welt in der Palmen natürlicher Bestandteil der Vegetation sind ohne auswandern zu wollen. Wir wünschen uns ein Sein ohne Kompromisse!
Dass es dieses gibt ist selbstverständlich, deshalb versucht jeder das Beste daraus zu machen und am Ende erfreuen wir uns am jeweiligen Erfolg des anderen indem wir Fotos teilen, weil es uns Hoffnung macht, dass unsere Vorhaben von demselben Erfolg geprägt sein könnten. Deswegen danke ich euch allen dafür dieses wundervolle Hobby überhaupt existiert und unser Klima das prinzipiell zulässt!

Lg, Lukas

Hallo Dirk und Frank,

Glückwunsch, sehr schöne, makellose Princeps!
Mich würde interessieren, wie lange die Princeps bei euch dunkel steht und ob der Kasten dauerhaft geschlossen bleibt, oder in milderen Phasen geöffnet wird?
Ich habe übrigens nie behauptet, dass Dunkelüberwinterung grundsätzlich nicht funktionieren würde (Sämlinge unter Mulch kommen ja meistens auch gut durch den Winter), sondern ich bin der Ansicht, dass Dunkelüberwinterung Einbußen beim Wachstum und auch ein Risiko, insbesondere in Bezug auf Spätfrost, nach sich zieht. Im Übrigen halte ich den Aufwand eines kompletten Styrodurbaus für relativ hoch und auch wegen der zunehmenden Größe der Palme nur für zeitlich begrenzt machbar - von Materiallagerproblemen im Sommer mal ganz abgesehen.
Aber klar, so lange es so gut funktioniert wie bei euch zu sehen ist, ist das wohl eine gute Alternative für kältere Gegenden. Vielleicht ist auch gerade die Überwinterung bei +5°C ein Grund, dass es bei euch so gut funktioniert, da die Palme dadurch einerseits noch nicht wächst, andererseits aber auch keinen Stress durch zu kalte Temperaturen erfährt, was ja einen deutlich höheren Assimilatverbrauch zur Folge hätte... Jedenfalls noch einmal Glückwunsch zu dem guten Ergebnis, wenngleich mir das Wachstum trotz des makellosen Aussehens etwas gering vorkommt (allerdings fehlt mir ein Vergleich, welches Wachstum bei Princeps in diesem Alter generell möglich wäre).

Nichts desto Trotz bleibe ich auch weiterhin dabei, dass Dunkelhaft für Palmen eine Quälerei ist - auch wenn sie wie bei euch, oder auch bei Enni mit seiner Phoenix schon einige Jahre funktioniert, denn immerhin ist ganz klar, dass es aus physiologischer Sicht der Pflanze schaden muss. Palmen verbrauchen bei Temperaturen um 5°C zwar relativ wenige Assimilate solange sie nicht oder kaum wachsen, aber sie verbrauchen dennoch welche und können sie mangels der Möglichkeit in Dunkelheit Photosynthese zu betreiben nicht erneuern. Das bedeutet, sie verhungern langsam und es bedeutet auch, dass sie insbesondere zum Winterende hin frostempfindlicher werden. Oft hört man, Palmen würden in diesem Temperaturbereich sowieso keine Photosynthese betreiben, was ich aber für falsch halte. Nach Prof. Larcher liegt die Möglichkeit für Immergrüne Photosynthese zu betreiben nur geringfügig höher als die Schädigungsgrenze durch Erfieren. Das bedeutet, dass relativ frosttolerante Palmen wie Trachies in dem in unseren Wintern am häufigsten vorkommenden Temperaturbereichen sehr wohl Photosynthese betreiben können und da gleichzeitig die sonstigen Funktionen, insbesondere das WAchstum deutlich verlangsamt sind, ist die Nettophotosyntheserate sogar recht hoch. Eine hell überwinterte Palme sollte demnach, wenn sie nicht durch Frostschädigung deutlich geschwächt wurde sogar recht vital ins Frühjahr starten, während die dunkel überwinterte Palme erst einmal verbrauchte Assimilate wieder auffrischen muss.
Einige Versuche meinerseits (allerdings nur im kleinen Rahmen) bestätigten bisher diese "Theorie".
Euer Versuch macht mich nun aber tatsächlich wieder neugierig und ich denke, ich werde mal zwei Princeps nebeneinander auspflanzen und über mehrere Jahre hell / dunkel überwintern. Mal schauen was dabei herauskommt...

Hallo Christoph,

klar fliegen bei mir auch Blätter durch den Garten und es werden von Jahr zu Jahr mehr...
Die Winterschutzbauten nerven mich schon im Garten, insbesondere wenn sie im Spätwinter / Frühjahr noch stehen. Zum Glück schaue ich vom Wohnzimmer aus auf die Trachies an der Terasse - die Winterschutzhäuschen fallen da nicht so sehr auf.

Hallo Dirk (owet),

natürlich wohne ich in einer sehr wintermilden Gegend und habe dadurch einige Vorteile. Dennoch bleiben -20°C -20°C, egal ob hier oder woanders. Hier kommen sie halt nur seltener vor - aber sie kommen vor! Und der Wind ist hier auch bei -10°C immer gleich kalt, egal ob aus Ost, West, Süd oder Nord... ;-)

Aber du hast Recht, natürlich ist es hier einfacher Trachies durch den Winter zu bekommen als an vielen anderen Orten. Es gibt aber auch Orte, die noch günstiger liegen... Was ich sagen will, ist eigentlich nur, dass man den Winterschutz natürlich an die örtlichen Begebenheiten anpassen muss. In vielen Gegenden ist auch für Trachies ein Winterschutz unbedingt erforderlich und muss dann eben auch aufgebaut werden. Ich vergleiche das immer gerne damit, dass bei mir eben Washi & Co generell geschützt werden müssen, weil eben dieser relativ kleine Temperaturunterschied je nach Ort, aber auch der relativ geringe Temperturunterschied in der Winterhärte von diversen Palmenarten grundverschiedene Überwinterungsmethoden bedingt.
Würde ich in einer kälteren Gegend leben, hätte ich sicher weniger Palmen im Garten als jetzt, weil mir der Bau weiterer Schutzbauten zu mühsam wäre. Allerdings, und da gebe ich Olli Recht, hätte ich dann vielleicht nur eine Trachy und dazu weiterhin auch andere Palmen im Garten, da ja sowieso geschützt werden müßte wären Trachies dann nicht meine erste WAhl.
Was deine Totalverluste angeht, so tut mir das sehr leid für dich. Mich würde interessieren wie diese Verluste genau abliefen. Hast du eventuell noch Details zu bieten wie Temperaturaufzeichnungen und Bilder der Trachies. Wann sind z.B. die Blätter kaputt gegangen u.s.w....

Hallo Nrico,

m.E. genau die richtige Vorgehensweise und ich habe mir die Temperaturen und Palmen im Tessin und an anderen Orten die durchaus auch mal kältere Temperaturen zu bieten haben ebenfalls genauer angesehen. Dadurch bin ich z.B. darauf gekommen, dass meine Winterschutzbauten hell sein sollen. Nicht nur grundsätzlich um den Palmen die Möglichkeit zur Photosynthese zu bieten,. sondern auch um eine gewisse Tageserwärmung zu erreichen. Dies betrifft bei mir überwiegend die Überwinterung von Brahea, Butia, Phoenix und Washi. Bei diesen Palmen lasse ich seit Jahren die Schutzbauten im Winter öfters geschlossen um Tagestemperaturen von +10-15°C zu erzielen. Ich glaube, dass meinen Palmen das sehr gut bekommt. Da sich die o.g. Palmen im Gegensatz zu einigen frostloleranteren Arten sowieso nicht auf Winter einstellen, dürfte es diesen Palmen auch nicht schaden.


Grüße
Claus

Hallo Claus,

ja, genau deswegen wollte ich das mal genau beobachten, um dann später, wenn ich auspflanzen sollte, den Palmen ein annähernd ähnliches Klima im Winter ermöglichen zu können. Allerdings gestaltet das sich über eine Seite wie wetteronline.de oder ähnliche, ehr schwieriger, da man ja auf Vorhersagen angewiesen ist und keine wirklich tatsächlich gemessenen Temperaturangaben hat. Hier wären die Aufzeichnungen einer Messstation vor Ort wohl besser geeignet. Auch spielen ja Angaben zu Niederschlägen, Feuchtigkeit im Allgemeinen, das Auftreten von Stürmen usw. auch eine erhebliche Rolle.

Aber immerhin bekommt man trotzdem dadurch eine gewisse Vorstellung von den dort herrschenden Bedingungen. :o)

LG
Enrico

Hallo Claus,
ich habe hier noch eine alte Bestandsliste gefunden von 2009, dem Jahr, in dem ich mich in diesem Forum angemeldet habe und durch Berichte und Erfahrungen anderer User vom Palmenfieber infiziert wurde. Vermutlich habe ich die Pflanzen zwischen 2007 und 2008 als Chamaerops excelsa gekauft. Dieser Name ist ja gänzlich antiquiert und wohl auch falsch. Fotos habe ich keine, nur diese Tabelle um den Stand der Entwicklung zu beobachten. Das waren richtig kräftige Stämme, vermutl. aus dem Tessin, denn dort wurde die (falsche) Namensgebung Chamerops excelsa noch lange verwandt. Also, die Pflanzen standen bei mir in einem Zweiertuff und haben sich glänzend entwickelt. Dann kamen ein paar kalte Winter. Als es grüßenmäßig noch ging, habe ich um sie ein Tomatengewächshaus (Folien) gebaut und moderat beheizt, so um die - 8 Grad später so wie beschrieben mit Heizschlauch und Lichterschlauch Sackleinen usw. geschützt. In den Wintern 2011/12 und 2012/13 kümmerten die Pflanzen zusehens. Ich habe, nicht zuletzt wegen Deiner Beiträge, auch nach Würmern gesucht, aber keine gefunden. Die Blätter wurden nach der letzten Frostperiode trocken, nach einiger Zeit konnte ich die Speere ziehen, habe den Palmen noch ca. 6 Monate eine Chance gegeben und sie dann mit einem Auto aus der Erde gezogen. Beide hatten nach Inaugenscheinnahme ein völlig intaktes Wurzelgeflecht, ohne Spuren von Fäulnis oder Insekten. In der Literatur wird hinsichtl. der Frosthärte kein Unterschied zwischen Fortunei UND Wagneris gemacht. Ich denke, dass sehr lange Frostperioden ursächlich für das Sterben auf Raten waren, nicht kurze knackige Temperaturen während einer Nacht.
Eine andere Trachy, auch inzwischen recht groß geworden, ist mir vor einigen Jahren durch Unerfahrenheit (Lichterschlauch mit Flies zugedeckt) mehr oder minder "abgebrannt". Das war sicher ein Anfängerfehler. Aber die hatte auch Würmer (Trauerfliege) Das alles hat natürlich mit der Überschrift Langzeitprognose nichts mehr zu tun

Palmen 04.07.2009

yucca Filifera Robustra 25 65
Rostrata 120 180

Trachy Wagneris 70 135
Wagneris 100-150 210
Teich 80-100 200
klein
Blaue Hesp 20 90
Washingtonia 20 70
Butia (Teich) 20 70
Chamerops hum 40 100

Hi owet, Lukas und alle anderen,

Zitat owet: "Das alles hat natürlich mit der Überschrift Langzeitprognose nichts mehr zu tun."
Also damit habe zumindest ich kein Problem. Immer wieder spannend, wie sich so Threads entwickeln.
Die Diskussion ist doch ganz interessant und läuft - wie fast immer in diesem Forum - kultiviert ab. Ist doch Sinn der Sache, dass in einem "Exotenforum für winterharte ;-) Palmen, Bananen..." die unterschiedlichen Erfahrungen und Ansätze ausgetauscht und auch "beworben" bzw. verteidigt werden.

Grüße.

Olli

Hallo Enrico,

ähnliches wie du es im Tessin beobachtest, beobachte ich in Südtirol. Kräftige Tageserwärmung, kräftige Sonne auch im Winter, und nachts teils auch richtig knackig frostig.
Die Einheimischen da unten sagen, dass es in den Dörfern im Tal schlimmstenfalls mal -9 wird. Schön und gut, aber die Palmen stehen dort auf bis zu 700 Metern höhe - bumperlgesund! Auf 700 Metern geht es sicher immer mal wieder deutlich an die -15. Aber eben selbst da oben kommt es meist zu hohen Plusgraden am Tag.

Ich glaube mich zu erinnern, dass der Herr im Allgäu mit seiner Riesenphoenix ähnlich wie Claus auch im hellen Schutzbau ordentlich positive Temperaturen erreichte. Scheint wohl ein erfolgreiches Rezept zu sein.

Toll, wie viele Informationen hier zusammenfließen!
Grüße, Felix

Hey Felix,

genau das ist der Knackpnkt, denke ich - nämlich die Tageserwärmung. Somit wird es wohl dort dazu kommen, dass der Wurzelbereich nicht durchfriert und die Palmen dadurch in der Lage bleiben, trotz der nächtlichen Minustemperaturen dann am Tag wieder benötigte Feuchtigkeit aufnehmen zu können ...
Falls ich gedanklich falsch liegen sollte, möchte ich dringend berichtigt werden!

LG
Enrico

Hallo Enrico,

ich gebe Euch zum Teil Recht. Südlich der Alpen ist die Tageserwärmung höher, jedoch solltet ihr bedenken, dass die jetzige Wettersituation so im Jänner Februar nicht bleiben wird. Spätestens wenn die Kälte aus dem Osten kommt ist es vorbei mit dem milden Temperaturen nördlich der Alpen, und dann wird man einen deutlichen Unterschied auch in den Nachttemperaturen haben.
Dzt. ist es ja in Norddeutschland vor allem nachts milder als zum Beispiel in Bozen.
Siehe hier:
http://wetter.orf.at/deutschland/hamburg/
http://wetter.orf.at/italien/bozen/

Wartet mal den Jänner und Februar ab, dann werdet ihr sehen wo der Unterschied südl. und nördlich der Alpen wirklich liegt.

FG René

Hallo René,

okay, du scheinst schon Erfahrungen in den Unterschieden südlich und nördlich der Alpen in den Wintermonaten gesammelt zu haben. Lass uns doch bitte mal daran teilhaben.

LG
Enrico

Hallo René,

ich bezweifel gar nicht, dass es im Hochwinter dort unten auch nachts nicht so weit abrutscht wie bei uns, wenn die Ostkälte anrückt.
Natürlich sind die Minima im Januar/Februar in Bozen meist höher (also weniger kalt) als bei uns. Wie gesagt, im Tal fast nie -10.
Trotzdem ist es doch faszinierend, dass ne Trachy oberhalb von Bozen, auf 700 m, aussieht wie frisch aus der Trachy-Fabrik, obwohl die sicher pro Winter auch ihre zwei bis drei mal knapp -15 auf den Deckel bekommt.

Insofern, Enrico,
glaube ich, du hast es auf den Punkt gebracht. Kein Bodenfrost, kein Stress durch Frosttrocknis, immer Wasser, kein Durchfrieren der Stämme. Und natürlich öfter und mehr Licht als bei uns.

Grüße,
Felix

Hallo,

ich denke, es gibt mehrere erfolreiche Rezepte und jede Winterschutzmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Was hier am Niederrhein gut funktioniert muss woanders noch lange nicht klappen und umgekehrt genau so.
Auch wenn ich grundsätzlich ein Gegner der Dunkelüberwinterung bin und auch bleibe, so denke ich, dass diese Methode zumindest in einigen kälteren Ecken eine echte Alternative ist. Insbesondere wenn der Schutz bei milderen Temperaturen auch tatsächlich regelmäßig geöffnet wird, so dass Luft und Licht an die Palmen gelangt.

Hier bei mir halte ich solche Maßnahmen für überflüssig und wähle deshalb die helle Überwinterung, weil ich überzeugt bin, dass diese Methode langfristig die bessere und einfachere Wahl ist.
Was die Tageserwärmung angeht, so habe ich damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht und werde das deshalb so beibehalten. Im Januar/Februar öffne ich die Schutzhäuser meistens überhaupt nicht mehr, was eine echte Erleichterung ist, denn bisher war es für mich stets ein Problem, die Häuser morgens zum Lüften zu öffnen, da es meist genau zu dieser Zeit wenn ich zur Arbeit fahre am kältesten ist. Nun lasse ich die Winterschutzhäuser geschlossen und habe damit im tiefsten Winter je nach Sonnenschein meist 10-20°C am Tag. Ich habe den Eindruck, dass den Pflanzen im Schutz diese Tageserwärmung super gefällt. Jedenfalls sind die früher mal als angebliche Schadensverursacher angesehenden Auf- und Abtauzyklen überhaupt kein Thema - damit haben die Pflanzen keinerlei Problem.

Hallo Dirk,

beim Winterschutz kann man viele Fehler machen. Nun die tatsächliche Ursache herauszufinden ist natürlich sehr schwer. ES waren Winter mit sehr kalten Tiefsttemperaturen dabei, Winter mit moderaten Tiefsttemperaturen aber langen Dauerfrostperioden und der letzte Winter zeichnete sich durch die späte sehr kalte und windige Phase aus, die bei mir zu vielen Trockenschäden an Immergrünen geführt hat. Jeder Winterverlauf erfordert abweichende Maßnahmen. Deshalb kommt man nicht umhin seine Pälmchen auch im Winter regelmäßig zu beobachten und sich Gedanken zu machen welche Maßnahmen eventuell erforderlich werden. Insbesondere wenn man in einer ohnehin schon kälteren Gegend lebt, ist das nicht ganz einfach. Ansonsten würde man wohl auch viel mehr Palmen in Gärten sehen als es zur Zeit der Fall ist. Andererseits macht es ja auch gerade den Reiz unseres Hobbies aus, etwas Besonderes in den Garten zu pflanzen.

Grüße
Claus

Nabend,

also geht der Trend zur früher eher kritisierten Tageserwärmung.
Schon klar: Die Extremwerte bei Stähler/Spanner kommen u.a. dadurch zustande, dass z.B. eine dicke Uraltphoenix im Tessin mal für ein paar Stunden -10°C abbekommen hat und am Tag von der Sonne wieder schön erwärmt wurde.
Aber bis zu welcher Temperatur macht das im Schutzbau Sinn? Es wurde ja auch immer wegen der kalten Bodentemperaturen vor zu hohen Lufttemperaturen gewarnt?!
Ganz klar: Wenn eine Trachy z.B. vor der Südwand nach einer kalten Nacht ordentlich (zumindest für winterliche Verhältnisse ordentlich) Sonnenwärme abbekommt ist das ein Riesenvorteil gegenüber einer Schattentrachy im Dauerfrost.

Grüße.

Olli

Hallo Leute

Zu sagen diese Palme verträgt diese Minustemperaturen ist falsch.
Da gehört schon mehr dazu.

Wir selber nehmen doch die selbe Temperatur bei unterschiedlichen
Umwelteinflüssen wie Wind und Feuchtigkeit auch anders war.

Die Pflanzen (Palmen) in einigen Regionen vertragen schon kalte Temperaturen wenn alles andere passt.
Wie Feuchtigkeit ( Wolken, Nebel, Regen u.s.w.) und den Standort.

Hier mal als Beispiel Apfelblüten, im April bei minus Temperaturen.

( Ich hätte ja darauf getippt das hohes Gras Schützt aber ... man lernt nie aus)

http://www.youtube.com/watch?v=XGqc84yh4...ScChl0Mt69ifZ9v

Leider finde ich nicht mehr den Beitrag , den ich vor ein paar Jahren im TV gesehen habe .
Dort wurde genau dieses Zusammenspiel von Kondensation,Verdampfen und der Schutz der Pflanzen erklärt.
Das Pflanzen an bestimmten Orten nicht Wachsen können aufgrund der Umweltfaktoren, jedoch dort wunderbar gedeihen.
Da wurden auch Palmen als Beispiel gezeigt.Selbst mehre Zentimeter dicke Eisschichten auf den Pflanzen ist kein Problem.
Die zeigten Beregnungsanlagen am Bodensee zum Frostschutz. Vielleicht weiß jemand ob der Beitrag im Netz ist)

Trotzdem Danke an alle die ihre Erfahrungen hier mitteilen auch die wo es mal schiefgegangen ist.
Ob ich das richtige für mich herausgezogen habe sehe ich ja dann im Frühjahr.

Fast wie Lotto spielen

Gruß Karsten

Hallo Felix,
Hallo Enriko,

auch mich fasziniert die Vegetation und das Klima im Tessin, Bozen und Meran und insbesondere Rund um den Gardasee.

Meiner Meinung nach ist mediterane Vegetation dort wie richtig beschrieben aufgrund der hohen Tageserwärmung sowohl als auch der nicht vorhandenen Minustemperaturspitzen so stark ausgeprägt.

Seht euch doch in folgenden Link die Temperaturspitzen für Bozen an: http://www.provinz.bz.it/wetter/temperaturen-hd.asp

Auch hier gab es Jahre wo das Monatsmittel im Jänner im minus blieb, also wohl auch keine starke Tageserwärmung vorhanden war, es aber trotzdem nie solche Spitzen wie bei uns gab.

Wer Interesse hat kann auch hier mal stöbern: http://hydstraweb.provincia.tn.it/web.htm
Hier sind Aufzeichnungen und Weterdaten rund um den Gardasee zu finden. In Riva del garda und Arco sind sogar alte Washys und Phoenix zu finden.

Grüße,
René

Hallo René,

danke für die Temperatur-Tabellen. Hochinteressant, da herumzustöbern. Endlich sehe ich da mal konkrete Werte für die Gegend.
Stimmt, da gibts immer mal wieder Jahre dazwischen, mit ziemlich niedrigen Januarmittelwerten.
Die Mischungs machts wohl, da unten.

Wahnsinn, was die dort auch für gemittelte Juli/August Temperaturen haben. Das sind im Schnitt ungefähr 30 zu 16. Krass!
Danke für die Tabelle meiner Lieblingsgegend, danach habe ich schon lange gesucht!

Grüße,
Felix

Hey zusammen,

hier auch nochmal ein paar Daten. Die Links hat mir ein netter Mensch von der Meteocentrale Schweiz zugeschickt:

http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/...aeufe_nbcn.html (Temperaturverläufe für Locarno, einfach Ort und Jahr auswählen)

http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de/...onatsflash.html (Monatsrückblick)

http://www.ecad.eu/dailydata/customquery.php (Rohdaten gratis)

Muss ich mir auch alles noch genau anschauen.

LG
Enrico

Ich nochmal.

Hier nochmal zusätzlich eine sehr interessante Abhandlung zur Verbreitung der Trachycarpus Fortunei im Tessin:

0" target="_blank">http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=150...9,r:9,s:0,i0

Ähm ... Für den s mile y im Link kann ich nix, der wurde automatisch eingefügt ...

LG
Enrico

Sehr guter Artikel und auch tolle Seite, die ich bisher nicht kannte. Danke dafür

Grüße
Dirk O.

Hallo René,

danke für die Links. Aber mit der Website kann ich leider wenig anfangen, da ich kein italienisch lesen kann ...

Zitat:
"Wer Interesse hat kann auch hier mal stöbern: http://hydstraweb.provincia.tn.it/web.htm
Hier sind Aufzeichnungen und Weterdaten rund um den Gardasee zu finden. In Riva del garda und Arco sind sogar alte Washys und Phoenix zu finden."

LG
Enrico