Habe mal das Klima von Bozen mit dem von Köln, quasi der wärmsten Stadt Deutschlands, verglichen. Weil Köln ja ein so enorm hohes
Januarmittel hat. Dabei ist mir aufgefallen, dass Bozen zwar im Dezember und Januar kühler ist als Köln, aber bereits ab Februar bis November deutlich wärmer. Damit erfüllt Bozen zwar nicht das obengenannte wichtige Januarmittel von 2,2 Grad, aber die richtig kalte Phase ist sehr kurz. Mehr oder weniger nur acht Wochen - und das verlässlich über Jahrzehnte ohne Ausreißer. Ab Februar bis November geht es steil bergauf. Teilweise liegt Bozen dann drei bis fast vier Grad über den deutschen Hotspots.

Beispielsweise ist es da unten in keinem März nach 1926 (laut der Tabelle) kälter als -6 Grad gewesen.... Wenn man da so an den ein oder anderen unserer Märzen denkt...... oh je.... Praktisch das gleiche gilt für den dortigen November.

Also sehr kurze Winter kann man in das perfekte Rezept für "langzeitlich ungeschützte Exoten mit Selbstverwilderungspotential" einbeziehen :)

Felix

Hallo Felix,

ist schon interessant wie knapp sich alles nicht ausgeht, gell? Gleichzeitig ist das für mich aber der Grund weshalb das Palmenhobby seit Jahren so spannend bleibt. Alle anderen Hobbies kamen und gingen wieder und dann plötzlich die "Palmeritis" - wie ein Kindheitstraum der niemals wahr wurde und deswegen immer weiter geträumt werden kann.

Lg, Lukas

Hallo ganze Diskussionsgemeinde,

mag schon sein das hier und da mal eine Trachy die letzten Jahre in Deutschland auch ganz ohne Schutz überlebt hat, streite ich nicht ganz ab. Da das Mikroklima in allen Lagen sehr große Rollen spielt hat wohl der ein oder andere damit Glück gehabt aber das ist doch keine Richtlinie.

Seht euch doch nur die Palmen an die kaum oder schlecht und auch situativ geschützt werden, das sind doch alles keine Prachtstücke und wenn der Gärtner damit zufrieden ist, ist ja alles gut.

Was möchte man? schöne Exemplare?, dann muss man zum Schützen bereit sein und das ist wieder ein großer Spagat, legt man den Schutz erst in aller letzter Minute an und nimmt dabei alle Nebenerscheinungen in Kauf( eiskalte Finger, angefrorene Nase und meist in den dunklen Abendstunden) oder man bringt seinen Schutz mit einer Lüftungseinheit einfach dann an, wenn es aus der Erfahrung der letzten Jahre an der Zeit ist.

Nur ein Beispiel meine Palmen;

ich erstelle die Häuser immer so im halben November an schönen und trockenen Tagen. Da ja alle Stegplatten mittlerweile viel zu kurz sind und die Hauptbalken schon öfter verlängert werden mussten, wird der untere Teil mit Styrodurplatten verschlossen. Diese Arbeit ist einfach und man steht auf dem Boden und nicht auf einer hohen Leiter. Dieser Abschnitt kann man hinauszögern bis es notwendig ist solange man immer zu Hause ist. Wenn ich in Urlaub fahre wird alles verschlossen, scharf geschaltet und alles wird sich selbst überlassen solange,bis meist Ende März je nach Witterung bis abgebaut wird, das heißt wenn ich aus Urlaub zurück bin. Bis jetzt in den 11 Jahren habe ich noch nie Probleme gehabt wenn sie geschützt waren.
In einem Jahr hatte ich nur gemulcht und dachte auch es kommt kein "Winter" mehr und schon waren die mehr als 20 Minusgrade da und alle Blätter weg. So einfach ist nun mal die Sache und ich denke, der kluge Man baut vor und nimmt die Arbeit in Kauf und kann sich an schönen Palmen erfreuen, egal was die Natur sich einfallen lässt.

Viele Grüße

Anton.

Hallo zusammen,

habe leider momentan nur wenig Zeit und deshalb die Beiträge nur überflogen.

Ich denke, die Mittelwerte lassen zwar gewisse Rückschlüsse auf das jeweilige Klima zu, allerdings macht ein einziger Winter mit extremen Minustemperaturen alle Mittelwerteuphorien schnell zunichte. Und leider hat gerade das Wetter der letzten Jahre gezeigt, wie drastisch und wie schnell so etwas passien kann. Ich denke da nur an Holland, Belgien oder auch den Freiburger Raum. Dort sind in den letzten Jahren durch zwar kurze aber heftige Wetterlagen reichlich Exoten über den Jordan gegangen.
Auch ich wohne in einer solch wintermilden Gegend und ich brauche Trachies normalerweise nicht zu schützen, sie sähen sich auch selbst aus und verbreiten sich somit. Allerdings, und das ist der Knackpunkt, war es bisher immer so, dass man etwa alle zehn Jahre mit einem Trachykillerwinter rechnen muss. Auch hier am milden Niederrhein sind dann Tiefsttemperaturen von -20°C möglich (siehe Wetteraufzeichnungen Düsseldorf 1979= -19°C, 1985= -19°C, 1997= -21°C, 2009= -20°C).
Und genau da besteht dann ein gehöriges Risiko. Man weiß nicht wann eine solche Wetterlage wieder mal auftritt. Soll ich deshalb nun meine Trachies permanent schützen, obwohl es in neun von zehn Jahren völlig überflüssig ist? Nee, das Risiko gehe ich ein und lasse meine Trachies ungeschützt und hoffe darauf im Ernstfall auf die Schnelle einen Schutz zusammenbasteln zu können. Davon abgesehen ist es ja nun auch nicht so, dass jede Trachy durch solche Ereignisse gleich über den Jordan geht. Es gibt zwar Schäden, aber viele Trachies überleben solche Ereignisse, wenn sie nicht zu lange einwirken. In Düsseldorf stehen einige ältere Trachies seit einigen Jahrzehnten, die solche Wetterkapriolen überstanden haben. Meine eigenen Trachies waren zuletzt 2009 fast komplett entlaubt, haben sich aber bereits innerhalb der folgenden Wachstumsperiode wieder gut erholt.

Bei mir sind es halt dann empfindlichere Palmen, die ich jedes Jahr schützen muss, weil diese Palmen auch hier die allermeisten Winter nicht ungeschützt überstehen würden - was ich dann natürlich auch mache.

Hallo Frank,

Moin Nrico,

klick mal auf der Karte Januar und Dezember 2010, die Werte von Schwerin sind mit Lübeck fast identisch...und der Winter war noch harmlos gegen 85 und 96. Hat schon seinen Grund warum hier oben im Norden nichts steht, die Sommermonate sind auch 2-4°C kühler was für die Regeneration von Winterschäden auch nicht dienlich ist.

Gruß Frank

Klar ist es bei dir besonders kalt und bei dir sind die Temps halt so, dass du fast jedes Jahr einen guten Winterschutz für Trachies brauchst. Insofern verstehe ich auch deinen energieeffizienten Schutz. Mit einem solchen Schutz dürften Trachies dann aber auch bei dir keine Probleme bekommen, so lange sie halt in einen Schutz hineinpassen. Alte Trachies wird es allerdings in deiner Umgebung sicher in den nächsten JAhrzehnten nicht geben, wie es in meiner Gegend halt auch in den nächsten Jahrzehnten keine alten Braheas, Butias, Phoenix, geschweige denn Washis geben wird. So ist das eben in unserem Klima. Willst du deshalb komplett auf Palmen verzichten? Sicher nicht, also warum dann das Gejammer? Augen zu und durch, was du ja auch, genau wie ich mache. Ständig darüber zu jammern wie schlimm das Klima bei dir ist und wie toll in anderen Gegenden wie Köln, Düsseldorf,..., oder wo auch immer nützt nichts. Wir haben andere Bedingungen, andere Probleme. Mit einem an die jeweiligen Bedingungen angepassten Schutz funktioniert die Auspflanzung von diversen Palmen aber doch relativ gut und man hat etwas ausßergewöhnliches im Garten stehen. Bei mir gibts recht viele Trachies in der Umgebung, allerdings keine Washis, Phoenix, etc.. Bei dir sind Trachies schon etwas ungewöhnliches und besonderes. Die Motivation dürfte aber doch bei uns allen Exotenverrückten in etwa gleich sein, oder?

Hallo Anton,

ich kenne doch einige Trachies in Deutschland, die ungeschützt schon lange überlebt haben. Wie oben geschildert gibts alle paar Jahre mal Rückschläge,aber die Trachies erholen sich recht flott und sehen dann wieder gut aus. Ich finde jedenfalls nicht, dass meine Trachies nun ungewöhnlich kümmerlich aussehen, im Gegenteil, meine Trachies haben volle Kronen, weil ich sie nicht für einen engen Winterschutz zurechtstutzen muss. Auch Arnolds Trachies würde ich nicht unbedingt unter "häßlich" einstufen. Ich kenne viele andere ältere Trachies, die viele Jahre auf dem Buckel haben und ungeschützt den Wintern trotzen. Natürlich haben 6, 7m hohe Trachies nicht mehr so ne tolle Krone wie jüngere Exemplare mit 2m Stamm, aber sie sehen dennoch recht gut aus. Eine 6-7m hohe Trachy im permanenten Palmenschutz habe ich jedenfalls noch nicht gesehen.
Natürlich ist es kein Zuckerschlecken eine PAlme situativ zu schützen wenn es gerade erforderlich ist.Eine Palme zehn Jahre lang für nichts zu schützen aber auch nicht!
Und was die Schäden angeht, so wissen wir doch wohl alle, dass auch, wenn nicht sogar gerade in einem Winterschutz, ebenfalls Unfälle passieren können - denk doch nur mal an deine dicke Berta!
Ich bin jedenfalls nach wie vor überzeugt, dass in einer milden Gegend kein Schutz, bzw. ein situativer Schutz alle paar Jahre im Notfall die bessere Alternative ist und werde dabei bleiben. Ansonsten wäre mir der Aufwand auch zu groß und ich hätte einige Palmen weniger im Garten - aber wer will das schon? ;-)

Grüße
Claus

Hallo Claus,

ja genau das macht es etwas schwierig, die immer mal auftretenden Rückschläge. Wenn ich eine Palme 10 Jahre gehegt und gepflegt habe und dann wird sie nach dieser langen Zeit dahingerafft, dann ist der ideelle und finanzielle Verlust schon ganz schön heftig. Und es bedarf schon eines gewaltigen Idealismus, um dann wieder von gaaanz vorn zu beginnen ... ;o)

Diese Jahr wäre es bis jetzt überhaupt kein Problem gewesen, Palmen in den Garten zu setzen. Bis auf ein wenig Feuchtigkeitsschutz, keine Gefahr, zumindest für Trachys.

Für mich sieht's aber eh derzeit schwierig aus, da ich momentan Schwierigkeiten hätte, einen Stromanschluss in den Garten zu legen. Bleibt mir wohl nur eine Gasheizung oder Grabkerzen ...

Der Lukas hat heute Geburtstag, sehr fein. Dir alles Gute!!! :o)

LG
Enrico

Hi,

überall werden halt andere Pflanzen als exotisch angesehen. Hat sich nicht mal jemand in Australien eine Birkenallee gepflanzt? Laubbäume in Taiga und Tundra wären auch ein Hingucker. Feigen in der Pfalz und Trachys in Oberitalien dafür eher nicht. Dort hat der Exotenfreak dann wieder andere Pflanzen und Problemchen im Kopf. Alles was in jedem 2. Vorgarten herumsteht ist ja gerade nicht mehr exotisch. Im Umkehrschluss kann man also davon ausgehen, dass es dafür jeweils auch einen Grund gibt und irgendwelche Problemchen und Risiken gegen eine größere Akzeptanz und Verbreitung sprechen.
Insofern hat Claus natürlich recht: Würde in den wintermilden Gebieten auch bei jeder Trachy mit jährlichem Vollschutz gearbeitet stünden bestimmt weniger davon herum.
Selbst ich (nicht aus den wintermildesten Gebieten) habe derzeit neun Trachys ausgepflanzt (wenn auch z.T. klein und in Gruppen = 5 Standorte), die situativ und teilweise nur passiv mit Planen geschützt werden. Hauptaugenmerk liegt dabei auf den "besseren" Trachys im Sichtbereich vom Haus aus. Das hat in den letzten Jahren - trotz der kälteren Winter - ganz gut funktioniert und so bleibe ich erstmal dabei. Nach den Erfahrungen aus den Wintern 2008/09 und 2009/10 habe ich mich wohl erstmal auf ein ganz praktikables Maß eingependelt. Vermutlich würde ich auch immer wieder mal ein Restpostenexemplar hier und da auspflanzen. Die kosten manchmal nicht mehr als eine bessere Geranie und da kann ich dann schlecht dran vorbei gehen.

Jeder muss natürlich gucken, welche Prioritäten er setzen will und vor Ort kann: Eher eine prächtige vollgeschützte Vorzeigetrachy in winterkalten Regionen, oder auch eine größere Anzahl mit Restrisiko am Niederrhein.
Würde die Landkarte von Nordskandinavien bis zu Frank reichen, wäre der mit seiner Situation wohl gar nicht so schlecht zufrieden und würde von vielen Leuten um das verhältnismäßig exotenfreundliche Klima beneidet. "Leider" reicht unser Blickfeld eher vom Erzgebirge bis zum Elsaß, sodass der Norden und Osten der Republik in diesem Vergleichsfeld dann eher schlecht dasteht. Also: Einfach einen anderen Ausschnitt aus der Europakarte wählen und schon sitzt man auf der Sonnenseite des Exotengärtnerlebens.

Happy Birthday Lukas!



Grüße.

Olli

"Einfach einen anderen Ausschnitt aus der Europakarte wählen und schon sitzt man auf der Sonnenseite"

Genau - lasst uns alle versammeln und auf nach Lucarno, Lugano oder an den Gardasee oder eben nach Helgoland, wie Thomas aus Eckernförde schrieb ...

Naja, ist schon klar. Wer sich mit Auspflanzabsichten trägt, der sollte vorher wissen oder sich zumindest informieren, was ihn für seine Ecke erwartet. Wir hier in Dresden sind eigentlich auch eher begünstigt, da auch zum Teil Weinanbaugebiet. Aber eben auch nicht überall. Und vor den letzten zwei, drei Wintern war in den davor liegenden Jahren in Dresden nicht einmal unbedingt mit Schnee zu rechnen. Das ist in der Stadt eher eine Ausnahme. Es gab mal ein, zwei Tage Schnee und dann war alles wieder weggetaut. Und über doch mal auftretende, zweistellige Minusgrade haben wir schon gesprochen. Das passiert halt und sollte immer mit einkalkuliert werden.

Beste Grüße
Enrico

Vielen Dank Enrico und Olli,

bin heute wiedermal nach Hause zu meinen Palmen gefahren. Während der ganzen Zugfahrt war es draußen nebelig und als ich dann in Mondsee ankam war die Sonne da jetzt ist es aber auch hier wieder nebelig..

Jetzt habe ich meine verpackten Palmen im Garten stehen und es stört mich nichtmal, dass der Schutz unnötig ist. Die weißen Vliessäcke heizen sich auch gar nicht so auf. Es wurde nur 18°C warm, das ist OK. Geschneit hat es auch erst 2mal ein bisschen und Frost gab es kaum aber wer kann das schon im vorhinein wissen? Eine meiner Palmen wird gar nicht verpackt, die steht nämlich unter der Dachkante und dient der "winterlichen Augenweide".
Habt ihr schonmal versucht im Nebel ein Foto zu schießen?



Man sieht leider hauptsächlich die Wassertröpfchen, ohne Blitz wär wohl besser gewesen

Lg, Lukas

Hallo Felix,

ich glaube du hast es erfasst, der kurze Winter und die nicht so heftigen Minusgradspitzen bringen den klaren Unterschied. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die usda Klimakarte, die ja von Amerika übertragen wurde nur wirklich südlich der Alpen wirklich anzuwenden und zu vergleichen ist. Grund ist, dass die Temperaturspitzen nördlich der Alpen viel extremer sind als in den USA.(wo ähnliche Zonen ja südlicher liegen).

Hallo Lukas,

erstmal alles gute zum Geburtstag. Ich wohne ja am Wolfgangsee, und wir waren die ganze Woche nebelfrei, man könnte meinen der Frühling kommt.
Am 28.11 gab es aber bei uns schonmal -10°C, seither sind die Temperaturen aber auch in der nacht relativ mild.

Hallo Claus,

denkst du, dass es in Deutschland einen Ort gibt wo sich Trachycarpus selbst aussäen und ohne Schutz bis zum stattlichen Palmenalter heranwachsen? (ausgenommen Helgoland)

Grüße,
René

HAllo Lukas,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Hallo Rene,

ich weiß es natürlich nicht hundertprozentig, da mir keine Trachy bekannt ist, die so lange ungeschützt ausgepflanzt überlebt hat. Allerdings hat das wohl auch niemand vor so langer Zeit versucht, da sich das Interesse an Palmen in Deutschland wohl erst viel später entwickelt hat.
Jedenfalls sähen sich größere, fruchtende Trachies hier in der Gegend von selbst aus und die meisten der Sämlinge wachsen auch zu ordentlichen Trachies heran, wenn man sie läßt.
Diese Trachy in Düsseldorf wurde auch nicht erst vor ein paar Tagen gepflanzt, sondern steht da schon ein Weilchen. Geschützt wird die nicht - wie denn auch?


Also ich denke, dass Trachies in einigen Gegenden in Deutschland durchaus eine Chance haben ungeschützt zu überleben - vielleicht hier am Niederrhein, im Rhein-Main-Gebiet und vielleicht an der westlichen Nordseeküste. Sicher wird es immer mal nen Winter geben, der die Anzahl der Trachies dezimiert, aber ich bin überzeugt, dass dennoch viele Exemplare überleben könnten und sich eben auch selbsttändig ausbreiten könnten.
Das Hauptproblem ist wohl eher, dass man so etwas hier in der Gegend gar nicht erst zulassen würde. Würde im Wald eine Trachy wachsen, wäre sie spätestens verschwunden sobald der Förster sie entdeckt (wenn ihm nicht ein Spaziergänger zuvorkommt der siee vorher entdeckt und für den eigenen Garten ausbuddelt.
Ich hatte mal einige Samen auf einer Wiese am Waldrand verteilt. Da haben sich prima Sämlinge entwickelt die ich regelmäßig besuchte wenn ich mit dem Hund spatzieren ging. Eines Tages waren sie alle verschwunden - nicht im Winter, sondern im Sommer...

Grüße
Claus

Moin,

bei diesen großen Hanfpalmen die sehr nah an älteren Mehrfamilienhäusern stehen müsste man mal in strengen Wintern ne längere Temperaturmessung machen...könnte mir vorstellen 20 Meter weiter im Freien sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Weiß jetzt nicht wie wie. die Tmin in Düsseldorf im Februar 2012 in der Lage waren aber allzu tiefe Temperaturen hat die am Blatt nicht abbekommen.

Gruß Frank

Nabend,

man muss hier natürlich auch sehen, dass niemand, der langjährig mit Palmen im Garten hantiert, diese absichtlich opfert.
Einige Exotenfreaks spielen halt ein bischen mit den Möglichkeiten, wollen diese austesten und dann auch nutzen. Andere heizen grundsätzlich auf +5°C. - Egal, wo die Frosttoleranz der Art anzusiedeln ist. Auch wird ins Feld geführt, dass auch in den wintermilden Gebieten ein Restrisiko besteht und deshalb immer ein Vollschutz angebracht werden sollte um garantiert ansehnliche Palmen zu erhalten.
Wenn man dieser Argumentation folgt muss man ehrlicher Weise auch die Frage stellen, was denn mit anderen Pflanzen ist, die in den letzten Wintern gelitten haben oder sogar erfroren bzw. vertrocknet sind. Da waren Rosen, Sommerflieder, Bambus und teilweise Kirschlorbeer dabei. Folgen wir der Logik heißt es entweder: Nicht mehr pflanzen! oder aber: Jährlich voll schützen. Das macht aber beides wohl niemand. Dabei kostet eine ordentliche Rose locker das Doppelte einer IKEA Trachy.
Daher freue ich mich, wenn in den wintermilden Gebieten auch Trachys von Leuten ausgepflanzt werden, die mit Winterschutz nix am Hut haben. Wenn für diese Pflanzen dann alle 10/20 Jahre ein Risiko besteht ist es den Preis einer besseren Geranie doch allemal wert.
Wie diverse Beispiele aus dem Westen (siehe Beitrag Claus, aber auch ClausWi) und selbst die "Sachsentrachy" zeigen, lohnt der Versuch bei entsprechendem (Mikro-) Klima eben doch. Und auch in rauem Klima kann man eine Trachy zwar frostfrei halten, muss es aber eben nicht.

Grüße.

Olli

Hallo Claus,

Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich bleibe aber dabei, ohne Gebäude- oder kleinklimatischen Vorteil gehts erst südlich der Alpen. Is aber wohl wie fast alles im Leben Ansichtssache.

Grüße,
René

Hallo,

na ja, so ganz geschützt steht die Trachy nicht, denn nach vorne steht sie frei und an dieser Stelle sogar ganz ordentlich im Wind. Um die Hausecke herum steht übrigens noch ne weitere Trachy. Nicht so groß wie diese, aber auch ganz ordentlich.


Der Winter 2011/12 war nicht so wild. Kalt war es 2009. Da gab es in Düsseldorf -20°C. An dieser Stelle vielleicht nicht ganz, aber ich denke die unteren Wedel rühren noch von damaligen Schäden her. Eine nicht gepflegte Trachy dieser Größe schiebt halt nicht mehr so viele neue Wedel und es braucht ne Weile bis das rauswächst...

Grüße
Claus

PS: Bei mir im Garten habe ich 2009 -16,5°C im geschützten Wetterhaus in 2m Höhe gemessen. Ungeschützt waren das -19,8°C im Garten. Meine Trachies waren damals ziemlich blattlos. Im Sommer darauf sahen sie wieder ganz ordentlich aus. Wenn die Trachies gesund sind regenerieren sie sehr schnell.

Moin Claus,

und wie waren die Tagesmittel bei dir 2009? Bei unter -15°C Tagesmittel gebe ich ner Trachy max. 4 Tage dann treibt da nichts mehr aus...:-(

Gruß Frank

Hallo Frank,

verstehe gerade nicht worauf du hinaus willst?
Ich schreibe doch hier die ganze Zeit, dass es hier wie auch an manch anderen wintermilden Orten eben nicht derart kalt wird und die Trachies deshalb auch solche kurzen Kältewellen überstehen können. Das macht doch gerade den Unterschied aus.
Für ein paar Stunden -20°C kann eine Trachy überleben, wenn auch mit Blattverlust. Dauerhaft -15°C über mehrere Tage sind ein viel größeres Problem, weil die Trachy dann komplett durchfriert.
Aber da haben wir es doch wieder. Selbst wenn so etwas ausnahmsweise mal passieren sollte, hat man immerhin noch die Möglichkeit situativ zu schützen. Dann verliert man zwar für einige Monate die Krone, aber die Trachy hat eine Überlebenschance und kann sich wieder erholen.

In wintermilden Gegenden kommen solche Ereignisse alle Jubeljahre mal vor, deshalb meine ich, dass man besser auf einen alljährlichen Vollschutz verzichtet und nur situativ schützt.
Muss man fast jedes Jahr mit solchen Temperaturen rechnen wie etwa bei dir, dann macht es viel mehr Sinn schon vorab die Trachy einzupacken, da bin ich ganz deiner Meinung!
Über die Art des Winterschutzes kann man dann noch diskutieren, aber das dann ein Vollschutz sein muss steht außer Frage.

Grüße
Claus

Die Geranien blühen weiter. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich sie jemals so lange draußen gelassen habe. Ansonsten ist bei schönstem Frühlingswetter "Lüften" angesagt,
sonst sterben die Palmen nicht am Kälte- sondern Rotttot.

Von Winter weit und breit keine Spur, hoffentlich bleibt es so.

http://modeles.meteociel.fr/modeles/gens..._52.514159_.gif
Grüße
Dirk O.

Hi,

ein paar Geranien blühen hier auch noch - ´muss mich allerdings beim Gärtner beschweren: Die Blütendichte nimmt um Weihnachten doch deutlich ab.
Frost ist hier weiterhin nicht in Sicht. Bin wirklich mal gespannt, wie lange diese Westwetterlage anhält. Da ist ja in diesem Winter jede Überraschung drin. Wir hatten auch schon Jahre, da kam der Winter tatsächlich nicht mehr. Das war glaube ich in den Jahren 06/07 und 07/08 mit nur kurzzeitig mal -7°C. Da blieb sogar eine vergessene Kübelphoenix in einem Vorgarten in der Nachbarschaft grün.
Wäre natürlich echt der Hammer, wenn es beim bisherigen Verlauf bleibt. Dann hängen auch meine Geranien mindestens bis zum nächsten Herbst.
Allerdings ist der Dezember hier traditionell nicht DER Wintermonat. Er war in den letzten Jahren aber öfter mal kalt. Daher denkt man jetzt schon, die Hälfte wäre überstanden. Der "echte" Winter findet hier aber halt eher im Januar/Februar statt. Insofern bleibt nur die Freude über die aktuelle Wetterlage.

Grüße.

Olli

Hi.

also so eine Langzeitvorhersage lädt ja wider besseren Wissens zum Träumen ein:http://www.wetter.com/wetter_aktuell/wet...id=DEAIR6296509

Angesichts der stabilen Westwetterlage ist das aber zumindest keine völlig abgedrehte Prognose á la -25°C oder was da sonst in den letzten Jahren zig mal pro Winter so auftauchte.
Die Voraussetzungen für einen weiterhin milden Verlauf sind wohl so gut wie selten. Wobei erst der Ausblick Ende Februar relative Sicherheit bieten dürfte. Man erinnere sich nur an den letzten März...
Aktuell stehen die Zeichen für einen eher milden Januar aber schon mal ganz gut. - Tasten wir uns halt vorsichtig vorwärts.

Grüße.

Olli

Hallo Zusammen,

passt vielleicht nicht ganz rein, ist aber ein sehr interessanter alter Bericht über Winterschäden von Prof. Larcher.
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remo...3_0153-0199.pdf

Grüße,
René