Hey,
ich hab schon mal gefragt wie das aussieht mit Trachys und Nässe im Winter. Hab dann von fast allen die Antwort bekommen, das macht denen gar nichts aus. Doch bin ich beim Durchstöbern nach geeigneten Schutzarten auf immer den gleichen Satz bei verschiedenen Quellen gestosen: "Das Palmenherz ist sehr empfindlich gegen eindringende Nässe. Deswegen muss das Innere der Hanfpalme besonders geschützt werden." und "Wenn Schnee auf die Hanfpalmen fällt und auf den Blättern liegenbleibt, dann ist das sehr ungünstig. Vor allem an den Blattansätzen ist die Nässe schädlich und kann zu Fäulnis führen" und noch "Das Palmherz einer Hanfpalme ist der Vegetationspunkt, in dem sich die neuen Wedel der Palme entwickeln und heraustreiben.
Wenn in diesen Punkt zu viel Wasser eindringt, welches bei starken Frost gefriert, können die Eiskristalle das feine Gewebe der neuen Wedel zerstören.
Dieses zerstörte, tote Gewebe fängt dann bei wieder steigenden Temperaturen innerhalb der Trachycarpus Fortunei an zu faulen und greift auf das komplette Palmherz über.
Das leidige Ende der Hanfpalme ist vorprogrammiert. "

Da bei uns nächste Woche Frost und Regen-Schnee vorausgesagt wurde, möchte ich mal hören was ihr zu diesen Aussagen sagt! Ein Fließ rum und gut ist, hab ich mir mal gedacht....
LG

Hallo Stefan,

da am Naturstandort um 2000mm Niederschlag pro Jahr üblich sind, wobei auch Schnee dabei sein kann, ist nicht davon auszugehen, dass Feuchtigkeit schadet. Das Problem sind wohl eher die Temperaturspitzen und zu lange andauernder Dauerfrost. Die Wurzeln sind nämlich nur bis ca. -4 Grad resistent.

Früher wurde dies zu unrecht leider der Trachy angedichtet, dass sie Probleme mit Feuchtigkeit hat was aber meiner Meinung nach falsch ist.
Grüße René

Würde sich ein Finne solche Gedanken machen - absolut nachvollziehbar. Hätte ein Bewohner der Malediven dahingehende Bedenken - Klar! Aber ein Südtiroler....

Grüße,
Felix

Hallo Felix,
Bruneck ist auch in Südtirol, Exotenvorkommen dort ist aber gering.

Grüße René

Hallo Camilla,

danke erstmal für die freundliche Anrede.

Zit. Camilla:
"Hallo Olli,
Entschuldigung, aber das ist völliger Blödsinn."

...weil:???

Grüße.

Olli

Hallo René,

ist mir klar. Aber der Herr kommt aus Naturns. Und selbst wenn er aus Bruneck käme, sollte er doch wissen, was in Meran im Winter los ist und wie es da trotzdem aussieht.

Grüße,
Felix

Hallo Stefan86,

meist sind diese angeblichen Nässeschäden in Wirklichkeit Frostschäden. Das Problem ist dass die Frosthärte der Fortunei oft überschätzt oder übertrieben publiziert wird, und wenn Schäden auftreten diese dann falsch zugeordnet werden.

Auch die sog. Winterränder haben wenig mit Nässe zu tun, sondern sind eher die Folge von Versorgungsproblemen im zeitigen Frühjahr.

Hier eine Grafik, die die Frosttoleranz der Teile einer T. fortunei zeigt. Wie man sieht ist der frostempfindlichste Bereich das jüngste Gewebe oberhalb des Meristems. Schon bei längerer Einwirkung von -8°C können hier Schäden entstehen.


Gruß

Hey Felix und Rene,
wir haben auch schon heuer im Frühjahr darüber gesprochen, was mir jedoch immernoch komisch vorkommt ist nunmal, dass wirklich auf fast jeder Webseite von Nässe und Palmentot die Rede ist.
Danke für die Antwort Jörg.! Bezieht sich deine Grafik auf längere Dauerfrosttemperaturen oder Werte die eine Nacht lang vorkommen ?
LG

Zitat von Olli im Beitrag #45

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"Hallo Olli,
Entschuldigung, aber das ist völliger Blödsinn."

...weil:???

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Hallo Stefan,
nun, wir können natürlich gerne wissenschaftlich an die Sache herangehen und die Faktenlage analysieren:

Auf der einen Seite haben wir unzählige Webseiten, die vor Nässe und Eis "im" Palmenherz warnen.
Auf der anderen Seite haben wir in wintermilden Gebieten (unter anderem im Süden Südtirols) tausende, mitunter uralte Hanfpalmen stehen, die sich bester Gesundheit erfreuen.

Fazit:
Erstens: der Mensch ist intellektuell weit weniger vom Affen entfernt als er gerne hätte und schreibt ebenso skrupel- wie hirnlos den immer gleichen Blödsinn, den er woanders schon gelesen hat, ins Internet und warnt die Welt vor feuchten Herzen.
Zweitens: Hanfpalmen haben kein Problem mit Wasser, Schnee und Eis, solange die Temperatur im Rahmen bleibt.
Drittens: manchmal sagt ein Blick in die Nachbarschaft mehr als hundert Worte. ;-)

Gute Nacht,
Felix

Hallo Felix,

weise, weise!

Haha, und ich dachte schon das Märchen von der Palmenherzen mordenden Nässe wäre Geschichte - ja denkste....

Grüße
Claus

Hallo Stephan,

Zitat von Stephan, Trier im Beitrag #35

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Aufwändige Umbauungen, die dann nicht geheizt werden halte ich generell für recht vergebliche Liebesmühe. Es wird keinen Verbau geben, in dem es nicht spätestens nach ein paar Stunden genauso kalt ist, wie außerhalb. Dann bleibt allenfalls noch ein gewisser Schutz gegen Abstrahlung.

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Moin Carsten,

danke, hört sich so an, als wenn du damit schon praktische Erfahrung gemacht hast. ;-)

Wir hatten jetzt knapp 5 Tage Dauerfrost und in den 8m³ Häuschen (2 Meter Grundfläche) sind auch ohne Heizung mit hineingestellte Kübel nicht angefroren...

Gruß Frank

Zitat von carstenDD im Beitrag #52

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-5 bis -10° halten bei Außentemperaturen von -20°, auch über mehrere Tage.

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Hallo Stephan, hallo Frank,

wie schon richtig festgestellt wurde, ist die "Körperwärme" der Pflanzen Schwachsinn.
Die Wärme der Erde wird aber total unterschätzt.
Mit einem Wohnhaus kannst du das nicht vergleichen. Da willst du 20° drinnen haben und die Bodenplatte ist auch noch gedämmt.
Die Erde liefert aber genug Energie, um in einem Styrodurbau nur leichte Minusgrade zu halten, während außen starke Minusgrade um -15° oder -20° sind.
Nehme jede Wette an, dass das funktioniert, weil ich generell alle meine Planzen jetz schon seit 4 Jahren so schütze, da ich auf einem Teil des Grundsücks keinen Strom habe. Meine Schutzbauten bestehen alle aus Styrodur 4-6 cm Wandstärke. Je größer der Schutzbau, bzw die Grundfläche, desto Größer die Wirkung.
Wenn du "theoretische" Beweise brauchst, suche mal hier in äteren Beiträgen. Unser Thomas "The Chemist" hatte hier schon viele Berechnungen angestellt und sehr viele praktische Tests durchgeführt.
Wenn Interesse besteht kann ich auch Bilder meiner Schutzbauten einestellen.
Aber mache am besten selbst einen Test. Schutzbau Styrodur 1,2x1,2x1,2m Wandstärke ca. 5 cm, außen ringsum gut gemulcht, damit die Kälte nicht unten durchdringt. Ich garantiere drinnen die "halbierten" Minusgrate wie außen. Soll heißen bei -20° außen -10° innen und bei -10° außen -5° innen auch noch nach mehreren Tagen. Bei nur wenigen Tagen anhaltender Kälte bzw. 6 cm Styrodur und mehr sind auch noch bessere Werte zu erreichen.

Grüße Carsten

Zitat von carstenDD im Beitrag #55

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Aber mache am besten selbst einen Test. Schutzbau Styrodur 1,2x1,2x1,2m Wandstärke ca. 5 cm, außen ringsum gut gemulcht, damit die Kälte nicht unten durchdringt.

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Hi Stephan,

viel Spaß dabei, wirst sehen es "funktioniert"!

Wichtig ist vor allem das Verhältnis zw. Grundfläche und Volumen des Styrodurschutzbaus. D.h. bei sehr hohen Schutzbauten mit kleinen Grundflächen werden die Werte dementsprechend schlechter. Auch sollte es möglichst wenig Ritzen und Fugen geben, also sehr dicht, aber das ist ja bei denem Schutzbau gegeben.
Habe schon sehr viele Versuche mit verschiedenen Schutzbauformen und - größen diesbezüglich gemacht.

Mir geht es hier auch nicht darum, diese Schutzbauvariante als die optimale Lösung zu sehen ( hat auch Nachteile ), sondern nur darum, dass mit der reinen Wärmeabgabe der Erde der Styrodurbau bei humanen Temperaturen ( für Trachys, nicht für Washis ) gehalten werden kann und diese Schutzbauten nicht auf die Umgebungstemperatur auskühlen.

Grüße Carsten

Zitat von carstenDD im Beitrag #57

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dass mit der reinen Wärmeabgabe der Erde der Styrodurbau bei humanen Temperaturen ( für Trachys, nicht für Washis ) gehalten werden kann und diese Schutzbauten nicht auf die Umgebungstemperatur auskühlen.

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Styrodurbauten können tatsächlich ohne Beheizung Wärme sehr gut halten und kühlen nicht bis auf Umgebungstemperatur aus. Die Schutzmethode hat aber den Nachteil, dass sie nur bis zu einen Gewissen Verhältnis von Außenfläche zu Grundfläche gut funktioniert. Als Richtwert kann die Würfelform dienen. Kann dieses Verhältnis nicht mehr eingehalten werden, muss ebenso zugeheizt werden. Bei hohen Pflanzen wird der Aufwand also immer größer und ist kaum noch zu bewältigen. Die dafür nötigen Platten benötigen einen großen Lagerraum. Styrodurbauten können ihre Vorteile also vorwiegend bei kleinen Pflanzen ausspielen. Ein weiterer Nachteil ist die hohe Windanfälligkeit. Styrodurbauten kommen von der Höhe her schnell an ihre Grenzen.
Darüber hinaus ist es auch noch eine optische Frage so zu schützen.

Zitat von Rene_ESC im Beitrag #59

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Die Schutzmethode hat aber den Nachteil, dass sie nur bis zu einen Gewissen Verhältnis von Außenfläche zu Grundfläche gut funktioniert

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